Stadträtin Veronica Kaup-Hasler präsentiert Wiener Kulturstrategie 2030 (20.11.2023)
Gokmen/PID
Gokmen/PID
Stadt Wien

Kulturstrategie will bis 2030 Diversität widerspiegeln

Die neue „Wiener Kulturstrategie 2030“ umfasst unter den acht Handlungsfelder speziell den Bereich Diversität und Chancengleichheit. Die heute präsentierte Strategie wurde im Rahmen von Gesprächen, Dialogkonferenzen und letztlich Workshops unter Expertenbeteiligung, begleitet von einer Bevölkerungsumfrage, erarbeitet.

Das Ergebnis sei „nicht nur heiße Luft, sondern ein Arbeitsauftrag“, sagte heute Kulturstadträtin Veronica Kaup-Hasler. Die acht Handlungsfelder umfassen neben der Diversität und Chancengleich die Bereiche lebendige Kulturlandschaft, leistbare Kultur und inklusive Teilhabe, Fair Pay und soziale Absicherung, zeitgemäße Gedenk- und Erinnerungskultur, krisenresiliente Kultur, kulturelle Infrastruktur und neue Räume, die Klimaverträglichkeit sowie Digitalisierung.

„Kulturpolitik muss die wachsende Stadt mitdenken“, betonte Kaup-Hasler bei der Präsentation. Der „multiperspektivische Blickwinkel“ sei bei der Erstellung „ganz wichtig“ gewesen. Das kulturelle Leben müsse alle Menschen in der Stadt erreichen, Kunst sei schließlich essenziell für die Gesellschaft. Die Kulturstrategie sei „ein Meilenstein“, aber man werde „weitergehen und im Dialog bleiben“.

Kultur als „Menschenrecht und überlebensnotwendig“

In Bezug auf das Handlungsfeld „Diversität und Chancengleichheit“ bekennt sich die Stadt Wien auf ihre vielfältige Kulturlandschaft. „Chancengleichheit in Kunst und Kultur bedeutet, dass Künstler*innen, unabhängig von Geschlechtsidentität, sozialen Verhältnissen, Alter, Religion, sexueller Orientierung, kultureller Identität und Behinderung die gleichen Chancen haben, ihr Potenzial zu entfalten“ und das gelte auch für das Publikum.

„Kultur ist ein Menschenrecht und überlebensnotwendig“, heißt es darin. Der Abbau von Barrieren, die Förderung von Vielfalt vor, hinter und auf der kulturellen Bühne, aber auch die Sensibilisierung in den Kulturbetrieben seien dabei entscheidend.

„Diversität in all ihren Facetten“ fördern

Die Aufmerksamkeit für dieses Thema sei in den vergangenen Jahren gewachsen und so bereits Schritte gesetzt worden, heißt es. Mit weiteren erarbeiteten Zielen und Maßnahmen solle die Kulturstrategie nun dazu beitragen, „Diversität in all ihren Facetten zu fördern, mit Fokus auf gleichberechtigte Gestaltungsmöglichkeiten für Künstler*innen und Empowerment von marginalisierten gesellschaftlichen Gruppen“.

Damit soll die Wiener Kulturlandschaft im Jahr 2030 im Rahmen des kulturellen Angebots die Diversität der Stadt widerspiegeln. Marginalisierte gesellschaftliche Gruppen und unterschiedliche Communitys sollten in der Wiener Kulturszene repräsentiert, in kulturpolitische Entscheidungsprozesse eingebunden sein und am Kulturdiskurs teilnehmen.

Abbau von Machtstrukturen & Ausbau von Förderung

Als weitere Hauptzielsetzung wird der Abbau von gesellschaftliche Machtstrukturen im Kulturbereich angestrebt, „um eine gleichberechtigte und transparente Ressourcenverteilung sicherzustellen“. Des Weiteren will die Stadtregierung die Sichtbarkeit der Freien Szene sowie kleinerer lokaler Initiativen im Bereich Diversität durch den Ausbau und die Optimierung von Förderstrukturen erhöhen.

Diversitätsbeirat & Diskriminierungsschutzkonzept

Um dieses Vorhaben zu erreichen setzt die Stadt Wien auf die Implementierung eines Diversitätsbeirat im Kunst- und Kulturbereich, Barrierefreiheit „in allen Belangen“ und auf die Entwicklung eines umfassenden Diskriminierungsschutzkonzeptes für den Kunst- und Kulturbetrieb unter Einbindung externer Expertinnen und Experten. Außerdem soll eine innovative Kulturvermittlung zur stärkeren Diversifizierung des Publikums sowie kleine und lokale Initiativen speziell gefördert werden.