Marc Röggla, MIDAS
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Claus-Tandems

MIDAS fördert Minderheiten-Tageszeitungen

Mit der „European Association of Daily Newspapers in Minority and Regional Languages“ – kurz MIDAS – werden seit 1992 Medien von Minderheiten- und Regionalsprachen gefördert. Durch finanzielle Unterstützung, Vermarktungs- und Werbemaßnahmen sowie durch den Austausch von Best Practices und Netzwerken sollen die Stimmen von Minderheiten gestärkt werden.

27 Mitglieder zählt die Organisation MIDAS – die Europäische Vereinigung von Tageszeitungen in Minderheiten- und Regionalsprachen – mittlerweile, darunter Medien mit unterschiedlicher Reichweite, Größe und Auflage. Doch eines haben sie gemeinsam: Sie wirken als Sprachrohr für die Anliegen unzähliger Minderheiten in Europa. Laut Generalsekretär Marc Röggla, müssten sich Minderheiten-Tageszeitungen stets gegenüber den Medien der Mehrheitsgesellschaft behaupten. Hier will seine Vereinigung ansetzen und minoritäre Allianzen schaffen.

Erhalt der kulturellen Vielfalt

Zu den Mitgliedern von MIDAS zählen Zeitungen und Verlage aus ganz Europa. Die Vereinigung spielt eine wichtige Rolle bei der Bewahrung von Sprachen und Kulturen von Minderheiten und somit beim Erhalt der kulturellen Vielfalt und des kulturellen Erbes Europas. Viele Minderheiten seien nämlich von Sprachverlust bedroht und müssten vermehrt gefördert werden, so das Ziel der Initiative. MIDAS fördert aber nicht nur den Erhalt von Minderheitensprachen durch finanzielle Unterstützung, sondern bemüht sich auch um die Organisation von Konferenzen und Seminaren für Mitglieder. Durch die Möglichkeit, Informationen auszutauschen, Best Practices zu teilen und Netzwerke zu knüpfen, soll die Stellung einzelner Minderheiten-Zeitungen verbessert werden.

Schutz von Minderheitensprachen

Trotz jahrzehntelangen Engagements seitens der Vereinigung gibt es noch viel zu tun. So gäbe es etwa bei einigen Tageszeitungen ein Generationenproblem, wie Generalsekretär Röggla im Gespräch mit der ORF-Minderheitenredaktion einräumt. Den Spracherhalt, so scheint es, kann die Organisation MIDAS nicht allein stemmen. Im Kampf für den Schutz der Sprachen sollten laut Expertinnen und Experten außerdem die Europäische Union und ihre Mitgliedsstaaten ihre Unterstützung für den Erhalt von Minderheitensprachen verstärken. Nur so könne die kulturelle Vielfalt und der Reichtum Europas auch in Zukunft erhalten bleiben.

Die Story entstand im Rahmen einer journalistischen Reise der Mentor*innen des interkulturellen Medienprojekts „Claus-Tandems“ Ende März nach Südtirol.