Neben Deutsch und Italienisch zählt Ladinisch zu einer der drei Amts- und Schulsprachen von Südtirol. In den letzten Jahren hat sich gezeigt, dass das Fördern der rätoromanischen Sprache, die in den Dolomiten gesprochen wird, zunehmend schwieriger wird. Denn die Muttersprachlerinnen und Muttersprachler werden immer weniger.
Innovatives Modell für Minderheitensprachen
Um der Herausforderung des Sprachverlustes entgegenzuwirken, hat die Regierung von Südtirol nun Initiativen ins Leben gerufen, die Ladinisch digital fördern soll. Durch die Schaffung von Online-Ressourcen, so der ladinische Politiker und Landeshauptmann-Stellvertreter Daniel Alfreider, soll die Sprache online für ein breites Publikum zugänglich gemacht werden. Eine App zum Spracherwerb soll insbesondere junge Ladinerinnen und Ladiner ansprechen.

Ladinisch wird als Minderheitensprache in den Dolomiten Südtirols, des Trentino und Venetiens gesprochen. In Südtirol leben die Ladinerinnen und Ladiner vor allem im Gadertal und in Gröden.
Förderung von Ladinisch in Schulen und Uni
Neben der Schaffung von Online-Ressourcen und Sprachtools hat die autonome Landesregierung auch Programme ins Leben gerufen, um Ladinisch in Schulen und Universitäten zu fördern. Mithilfe der Digitalisierung hoffen Experten und Volksgruppenvertreter wie Leander Moroder, dass Ladinisch weiterhin eine lebendige und relevante Sprache bleibt, die auch von zukünftigen Generationen gesprochen wird. Das Engagement der Ladinerinnen und Ladiner in Südtirol scheint dafür zu sorgen, dass ihre Muttersprache weiterhin eine wichtige Rolle in der Kultur und Identität der Region einnehmen kann.

Die Story entstand im Rahmen einer journalistischen Reise der Mentor*innen des interkulturellen Medienprojekts „Claus-Tandems“ Ende März nach Südtirol.