Die iranische Zeitung Hafteh Sobh berichtet von dem Tod der 22-jährigen Frau Mahsa Amini, die nach ihrer Festnahme durch die islamische Sittenpolizei am 16.9.2022 verstarb. (18.9.2022)
ATTA KENARE / AFP / picturedesk.com
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Iran

Proteste und Solidarität mit junger Iranerin

Aus Protest gegen den Tod der 22-jährigen Mahsa Amini in Teheran haben bekannte Iranerinnen ihre Haare abgeschnitten.

Mit den im Internet geteilten Videos und Fotos wollten die Frauen ihre Solidarität mit der jungen Frau ausdrücken, die im Iran nach ihrer Verhaftung durch die Moralpolizei ins Koma gefallen und am Freitag gestorben war. Unter ihnen war etwa die bekannte Schauspielerin Anahita Hemmati.

Festnahme wegen „unislamischen“ Outfits

Amini war am Dienstag durch die Religionspolizei wegen ihres „unislamischen“ Outfits festgenommen und auf eine Polizeistation gebracht worden. Nach Polizeiangaben bekam sie dort Herzprobleme. Ihr Fall hatte landesweit Empörung und Trauer ausgelöst. Zahlreiche Kritikerinnen und Kritiker warfen der Polizei vor, Amini geschlagen zu haben, was schließlich zum Tod führte. Die Polizei wies diese Darstellung zurück.

Protest von Exil-IranerInnen in Österreich

Auch Exil-Iranerinnen und -Iraner in Österreich schlossen sich den Protesten an. "Ihr Tod sollte weltweit scharf verurteilt werden, um weitere Gewalt gegen Frauen im Iran zu verhindern“, betonten das „Komitee zur Verteidigung der Menschenrechte im Iran“ sowie „Medical Professionals for Human Rights in Iran – Austria“ heute in einer Aussendung. Sie forderten unter anderem die österreichische Bundesregierung auf, „den iranischen Präsidenten Ebrahim Raisi für Mahsa Aminis Tötung und die zunehmenden Menschenrechtsveletzungen in seinem Land zur Rechenschaft zu ziehen“. Sie verwiesen diesbezüglich auf die Teilnahme Raisis an der UNO-Generalversammlung in New York, bei der auch Bundespräsident Alexander Van der Bellen, Bundeskanzler Karl Nehammer (ÖVP) sowie Außenminister Alexander Schallenberg (ÖVP) erwartet werden.

Strenge Kleidungsvorschriften für Frauen

Seit der Islamischen Revolution von 1979 gelten im Iran strenge Kleidungsvorschriften für Frauen. Genauso lange werden diese jedoch von Frauen, insbesondere in den Metropolen, ignoriert – sehr zum Ärger erzkonservativer Politiker. Die Regierung in Teheran und die Hardliner im Parlament versuchen seit Monaten, die islamischen Gesetze strenger umzusetzen.