Illustration zum Thema Kindergarten (7.10.2011)
HERBERT NEUBAUER / APA / picturedesk.com
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Kärnten/Koroška

Maßnahmen für Zwei- und Mehrsprachigkeit

In Kärnten sind gestern Maßnahmen zur Verbesserung von Zwei- und Mehrsprachigkeit in der Elementarbildung präsentiert worden. Ein neuer Leitfaden enthält „methodisch didaktische Hinweise für Elementarpädagoginnen und -pädagogen“, erklärten die Verantwortlichen bei einer Pressekonferenz in Klagenfurt.

Bei einem Dialogforum unter dem Vorsitz von Landeshauptmann Peter Kaiser (SPÖ) im Konzerthaus Klagenfurt mit Vertreterinnen und Vertreter aus der slowenischen Volksgruppe, der Landtagsparteien, Gemeinden und Verwaltung war die Qualitätssteigerung in der zwei- und mehrsprachigen Bildung und Betreuung in Kärnten das Hauptthema.

Leitfaden für ElementarpädagogInnen

Wenn man Kindern mehrere Sprachen beibringen möchte, müsse man strukturieren, sagte Bildungsexperte Georg Gombos: „Dabei stellt sich die Frage: Wer spricht wann und wie lange welche Sprache mit Kindern? In Form des Leitfadens wird das beantwortet.“ Inhalt ist unter anderem, dass sich die Pädagoginnen Ziele vornehmen und überlegen, wie sie diese Ziele an die Kinder weitervermitteln. Auch die Individualisierung spiele eine große Rolle, immerhin würden die Kinder unterschiedliche Vorkenntnisse mitbringen. Und nicht zuletzt wird auch die freie Sprachwahl der Kinder betont: „Sie sollen in die neue Sprache gelockt werden, aber haben die freie Wahl. Hier ist es wichtig, Klarheit zu schaffen, dass keine Drucksituation entsteht.“ Laut Gombos werde dieses Modell auch vom Land Burgenland in angepasster Form übernommen werden.

Sprachliche Bildung vom Kleinkind bis zur Matura

Wie Landeshauptmann Kaiser sagte, sei das sprachpädagogische Rahmenkonzept für Kinder von null bis sechs Jahren konzipiert – damit habe man nun eine durchgängige standardisierte Abbildung, wie sprachliche Bildung vom Kleinkind bis zur Matura funktionieren kann. Und Gerhild Hubmann von der Bildungsabteilung meinte, mit dem Leitfaden stehe „ein Instrument zur Verfügung, welches eine gelingende Sprachvermittlung verspricht“, es sei ein „weiterer Schritt zur Qualitätsentwicklung in der Elementarbildung“.

Volksgruppensprachen in 15a-Vereinbarung

Hinsichtlich der zwischen Bund und Ländern aktuell ausverhandelten 15a-Vereinbarung zur Elementarpädagogik betonte Kaiser, dass eine deutliche Steigerung der Fördermittel vorgesehen sei, wovon auch die Mehrsprachigkeit profitieren werde. Erstmals sind in der 15a-Vereinbarung nun auch die Sprachen der Volksgruppe erwähnt. Im Dialogforum wurde damit ein qualitätssteigerndes Ausbildungsangebot an der Bildungsanstalt für Elementarpädagogik (BAfEP) Kärnten im Sinne der Zweisprachigkeit gefordert.