Junge afghanische Steirerinnen im Porträt

Maryam Mohammadi und Joachim Hainzl vom Verein XENOS porträtieren mit ihrer künstlerischen Arbeit (im Format von 1,4 x 2 Metern) 19 junge afghanische Frauen: Was sie in nur wenigen Jahren geschafft haben und wie sie ihren Freiheiten begegnen. Durch inszenierte Fotos werden die Frauen im öffentliche Raum nicht nur sichtbar, sondern werden im Kontext ihrer Zukunftswünsche für ein Leben in Österreich – voller Engagement und Power – dargestellt. Begleitend zu den Fotos geben die Frauen in kurzen Texten ein Teil ihres Lebens, ihrer Erfahrungen, des Denkens und Fühlens der Öffentlichkeit preis. Für Joachim Hainzl sind diese Kurztexte „ein integrativer und wichtiger Bestandteil der Ausstellung“.

Fotostrecke mit 12 Bildern

Einblick und Ausblick

Die meisten der porträtierten Frauen sind erst seit Kurzem in Österreich, vor allem im Zuge der Fluchtbewegung ab 2015 ins Land gekommen. Mutig, selbstbewusst und zuversichtlich erzählen sie von ihrer Vergangenheit, der Gegenwart und Zukunft. Mahdieh etwa will nach dem Schulabschluss Psychologie studieren und andere Frauen dazu ermutigen, auch ihren selbstständigen Weg zu gehen. Als Drahtseilakt versteht sie allerdings ihr Leben zwischen zwei Kulturen. Soraya möchte zeigen, dass es auch erfolgreiche Afghaninnen gibt. Selbst kennengelernt habe sie sich erst in Österreich, vor allem auch als Hip-Hop-Tänzerin. Razieh konnte bei ihrer Flucht nur weniges mitnehmen, unter anderem ein Kleid, das sie als Schneiderin für Abend- und Brautkleider selbst entworfen hat. Ihre Zukunft in Österreich sieht sie als Designerin.

Diskussionen und geführter Rundgang

Im Begleitprogramm kommen einige der porträtierten Afghaninnen selbst zu Wort. So führen etwa die Jus-Studentin Asiyeh Panahi und die Schülerin Mohadeseh Panahi in einem Rundgang durch das Grazer Annenviertel. „Als Afghanin in Graz“ (24.10.) führt an Plätze, die in Verbindung mit der Erfahrung von afghanischen Frauen in Graz stehen. Ein Talk zum Projekt geht sowohl der Aussage als auch der Frage „Kunst muss politisch sein!?“ nach. (29.10.) Ein politisches Gespräch soll schließlich Einblicke in die aktuelle Situation afghanischer Frauen in der Steiermark bieten (5.11.): Mit dabei sind Masomah Regl, Dolmetscherin und Gründerin von „Fivestones“, eine Plattform mit und für Afghaninnen und Afghanen in Graz, und die Sexualpädagogin Yasna Ebrahimi.

„Wir schaffen das!“ ist ein Projekt von XENOS, in Kooperation mit KiöR Steiermark, DIVAN – Caritas Steiermark, Kunsthaus Graz und Antidiskriminierungsstelle Steiermark.