Autofahrer auf der Autobahn an der US-mexikanischen Grenze nahe San Diego werden auf Fußgänger aufmerksam gemacht, die versuchen, die Autobahn zu überqueren.
HECTOR MATA / AFP / picturedesk.com
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USA

Zusammenführung von Migrantenfamilien gestartet

Die Regierung von US-Präsident Joe Biden will diese Woche Migrantenfamilien wieder zusammenführen, die unter Vorgänger Donald Trump an der Grenze zu Mexiko getrennt wurden.

„Heute ist erst der Anfang. Wir bringen die erste Gruppe von Familien wieder zusammen, viele weitere werden folgen und wir wissen, wie wichtig es ist, diesen Familien die Stabilität und die Ressourcen zu geben, die sie zur Heilung brauchen“, erklärte heute Heimatschutzminister Alejandro Mayorkas.

Mehr als 1.000 Familien noch getrennt

Der Radiosender NPR berichtete unter Berufung auf ein Hintergrundgespräch von Mayorkas mit Journalisten gestern, dass zunächst vier Familien zusammengeführt werden sollen. Wie diese Familien ausgewählt worden seien, habe der Minister nicht erklärt. Die Leiterin der von Biden einberufenen Arbeitsgruppe zur Zusammenführung von Familien, Michelle Brané, habe gesagt, mehr als 1.000 Familien seien noch getrennt. Die unvollständige Aufzeichnung durch die Trump-Regierung erschwere es, eine genaue Zahl zu nennen.

Teil der „Null-Toleranz-Politik“ Trumps

Als Teil der „Null-Toleranz-Politik“ von Trump, mit der die US-Behörden illegale Einwanderer an der Südgrenze zu Mexiko zurückhalten wollten, wurden Tausende Familien beim Grenzübertritt von Mexiko in die USA auseinandergerissen. Die Praxis der Trennung von Eltern und Kindern hatte international zu einem Aufschrei geführt. Ein Gericht befand das Vorgehen 2018 als inhuman und verfassungswidrig und ordnete Zusammenführungen an. Trump beendete die Praxis zwar schließlich, Kinder wurden in der Folge aber zusammen mit ihren Eltern inhaftiert.

Optionen für „langfristige rechtliche Stabilität“

Für wiedervereinigte Familien will das Heimatschutzministerium nun auch Optionen für „langfristige rechtliche Stabilität“ prüfen und Empfehlungen erarbeiten, die die „unnötigen und grausamen Trennungen“ in der Zukunft verhindern sollen.

Migrationspolitik der USA humaner gestalten

Die Biden-Regierung verspricht, die Migrationspolitik der USA humaner gestalten zu wollen, steht aufgrund der Vielzahl ankommender Migranten und Geflüchteten an der US-Südgrenze aber unter erheblichem Druck. Die Republikaner beschuldigen ihn, mit seinem liberaleren Kurs eine Krise ausgelöst zu haben.