Ein kleines Holzschiff, genannt Cayuco, fotografiert mit Wasserkanistern und Sachen von Menschen, die im Hafen von Los Cristianos auf der spanischen Kanareninsel Teneriffa aus afrikanischen Ländern ankamen. (24.8.2013)
DESIREE MARTIN / AFP / picturedesk.com
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Teneriffa

Menschen fordern Reisegenehmigung aufs Festland

Etwa 1.200 Geflüchtete und Migranten sowie lokale Unterstützer haben auf der zu Spanien gehörenden Kanareninsel Teneriffa für die Erlaubnis demonstriert, auf das spanische Festland zu reisen.

In Sprechchören forderten die Menschen aus afrikanischen Ländern, die in Lagern leben, in der Stadt San Cristobal de la Laguna im Norden der Insel „Freiheit“, wie der Fernsehkanal Canarias7 heute berichtete. Die Bedingungen in den Flüchtlingslagern seien unerträglich, zitierte der Sender Teilnehmer der Kundgebung.

Nur Menschen, die besonderer Fürsorge bedürfen

Die spanische Regierung lehnt das jedoch ab und will nur Menschen, die besonderer Fürsorge bedürfen, aus den Lagern auf den Inseln in bessere Unterkünfte auf dem Festland bringen. Für die Tausenden Geflüchteten und Migranten auf den Inseln sei die Lage sehr schwierig und führe auch zu Verärgerung in der lokalen Bevölkerung, schrieb die Zeitung „El País“.

Rund 23.000 Menschen kamen mit kleinen Holzbooten

Die Zahl der Menschen, die die lebensgefährliche Überfahrt von Afrika über den Atlantik in Richtung der Kanaren wagen, war im vergangenen Jahr stark gestiegen. Nach Angaben des UNO-Flüchtlingshilfswerks UNHCR erreichten 2020 gut 23.000 Menschen die Inselgruppe vor der Westküste Nordafrikas. Auch heuer setzte sich der Trend fort. Seit Jahresbeginn seien mehr als 2.300 Menschen in kleinen Holzbooten auf den Inseln angekommen. Wie viele Menschen auf See starben, ist nicht bekannt. Das UNHCR geht von mehr als 400 Todesopfern im vergangenen Jahr aus.