Perilla Zine als Plattform für Austro-Asiatinnen und -Asiaten
Perilla Zine
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Let’s go viral!

„Perilla“ für die Vielfalt der asiatischen Communitys

Die austro-österreichische Filmemacherin Weina Zhao startet mit Freunden eine Plattform, auf der Menschen mit asiatischem Background ihrer Kreativität und Identität Ausdruck verleihen können.

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Ana Grilc

Menschen aus Österreich, die sich der asiatischen Diaspora zugehörig fühlen, sind aufgerufen, mit Texten – Essays und Gedichten, Illustrationen, Comics und Fotos teilzunehmen und ihre Beiträge an perilla@riseup.net zu senden. Der erste „Open Call“ der „Perilla Zine“ endet am 14. Februar 2021. Die Beiträge sollen dann im Frühling 2021 erscheinen und sollen in der Publikation „Perilla“ die Vielfalt der asiatischen Communitys widerspiegeln.

Zine [zi:n]: Kleine, unabhängige Publikation von und für Menschen und Themen, die in der Mehrheitsgesellschaft meist kein Gehör finden.

Als inhaltliche Einstimmung hat die Filmemacherin Weina Zhao mit Freunden ein Manifest verfasst. „Perilla“ soll Raum für unzensierte Gedanken der Austro-Asiatinnen und -Asiaten bieten. „Wir haben genug von Sushi, Kung-Fu und Konfuzius; wir wollen endlich unsere eigenen Stimmen hören, darüber schreiben und lesen, was uns beschäftigt und uns repräsentiert“, lautet der Aufruf an vor allem die junge Generation der Communitys. Die Jungen sollen die traditionellen Wertesysteme, mit denen sie aufgewachsen sind, hinterfragen und die Möglichkeit haben, sich neue Zugänge zu erarbeiten.

Aufräumen will man mit dem Klischee der fleißigen, angepassten asiatischen Person. Die Plattform will den weißen Blick auf die asiatischen Mitbürger hinterfragen. Die jungen Austro-Asiatinnen und -Asiaten werden aufgerufen, über rassistische Bemerkungen und Übergriffe nicht mehr zu schweigen. Man will den gesellschaftlichen Raum besetzten, der jedem Menschen in Österreich, egal welcher Herkunft, zusteht. Die Mehrheitsbevölkerung soll endlich zuhören, mit welcher Art von Rassismus asiatisch gelesenen Menschen sich täglich auseinandersetzen müssen. So heißt es im Manifest: „Wir wollen nicht mehr länger wegsehen, weghören, mitspielen und Rassismus verharmlosen oder als subjektive Empfindungen darstellen.“

Der Dokumentarfilm „Weiyena – ein Heimatfilm“ von Weina Zhao und Judith Benedikt feiert am 19. Februar österreichweit seinen Kinostart.

So ist für Weina Zhao die Zine „Perilla“ ein Neubeginn: „Auch wenn viele von uns schon müde sind und im Alltag kaum noch die Kraft haben, der millionsten ‚Woher kommst du‘-Frage Paroli zu bieten. Wir warten nicht mehr länger darauf, dass wir gehört und verstanden werden, wir wollen uns gegenseitig hören und verstehen.“