Die Gesellschaft für bedrohte Völker hat gleich mehrere Standorte, nämlich im deutschen Göttingen, im Südtiroler Bozen und Wien. Politiker und alle Gesellschaften müssten die Rechte ethnischer und religiöser Minderheiten und Nationalitäten achten. Das Arbeitsfeld der NGO (Nichtregierungsorganisation) steht auf drei Säulen:
- Verhinderung von Genozid/Völkermord sowie der Schutz der Zivilbevölkerung vor schwersten Verbrechen
- Einsatz für indigene Völker
- Einsatz für Minderheiten und Nationalitäten (ethnisch, religiöse, sprachliche, autochthone)
Die Organisation setzt sich damit gegen Völkermorde ein und Täter solcher Verbrechen müssen bestraft werden. Daher untersucht die Gesellschaft für bedrohte Völker, wo Menschenrechtsverletzungen passieren und macht mit Aktionen auf diese Verbrechen aufmerksam.
Auch die Wirtschaftstreibenden müssten sich an Menschenrechte halten. Die Aktivisten sprechen auch mit Regierungen, Politikern und den Medien und versuchen sie für die Einhaltung von Menschenrechten zu gewinnen. Dabei spielt vor allem der Zusammenhalt von Minderheiten eine große Rolle. Die Gesellschaft für bedrohte Völker tritt dafür ein, dass die Vielfalt von Sprachen und Kulturen erhalten und weiterentwickelt wird.
Urbevölkerungen – Eine Schatzkammer alten Wissens
Die „Let’s go viral!"–Reporter Mario Mertlseder und Emanuel Promberger haben sich über sechs Urbevölkerungen weltweit schlau gemacht.
Die Aborigines sind die Ureinwohner Australiens. Sie hatten sehr unter der Invasion ihres Landes zu leiden. Ihre Vorfahren lebten schon vor 60.000 Jahren in Australien. Als um 1800 Fremde in ihr Land kamen, brachten sie noch nie da gewesenen Krankheiten mit und viele Tausende starben.
Die Maori sind die Urbevölkerung in Neuseeland. Ihre Vorfahren haben um 1300 auf den pazifischen Inseln gelebt. Wie die Sprache vieler anderer Ureinwohner gilt Maori als bedroht. Nur die älteren Maori sind nur mit ihrer Muttersprache aufgewachsen. Te Reo Maori ist seit 1987 neben Englisch offizielle Amtssprache Neuseelands und Ministerpräsidentin Jacinda Ardern hat die Indigene Nanaia Mahut als Außenministerin eingesetzt, was als große Geste der Anerkennung der Urbevölkerung gesehen werden kann.
Die Inuit sind die Urbevölkerung im arktischen Zentralraum sowie in Nordkanada. Sie jagen und fischen. Eine beliebte Waffe dazu ist die Harpune. Sie kamen 3000 vor Christus von Asien über die Beringstraße nach Alaska. Die Inuit sind ganz besonders vom Klimawandel betroffen, denn wenn das Eis zwischen Grönland und Kanada schmilzt, verlieren sie ihre gesamte Lebensgrundlage. Ihre Kultur, die eng mit den arktischen Tieren, den Gletschern und dem Meer verbunden ist, wird damit unweigerlich untergehen.
Die Tuareg sind ein Nomaden-Volk, das heißt, sie ziehen durch Wüsten wie die Sahara. Sie nehmen all ihren Besitz immer von Oase zu Oase mit. Wenn sie länger an einem Ort bleiben, errichten sie Seribas, das sind kleine Hütten oder Zelte. Die Tuareg-Männer tragen einen Schleier vor ihrem Gesicht, der "Tugulmust“ genannt wird und vor allem eine spirituelle Funktion hat. Die Frauen tragen selten Schleier und haben zu Hause – in den Zelten – das Sagen.
Die San sind ein indigenes Volk im südlichen Afrika. Sie sind Jäger und Sammler. Sie leben schon seit Tausenden Jahren in Afrika. Es gibt 2000 Jahre alte Höhlenmalereien, die ihnen Glück bei der Jagd gebracht haben sollen. Sie leben wie die meisten indigenen Völker in Einklang mit der Natur. Dieses Volk weiß besonders gut über die Umwelt Bescheid. Damit ihr Wissen an die nächste Generation weitergegeben wird, soll eine Akademie gegründet werden. Mit dem Tekoa Training Program (Teaching Ecological Knowledge of All) sollen die Jungen zu Natur-ExpertInnen gemacht werden.
Die Uiguren sind eine chinesische Minderheit. Sie leben im ehemaligen Turkestans. Sie stammen von den alt-uigurischen Stämmen ab. Sie unterscheiden sich sprachlich stark von den anderen großen ethnischen Gruppen in China. Beobachter von Menschenrechten aus Europa sowie die deutsche Bundesregierun berichten, dass die chinesische Regierung die Religion und Kultur der Uiguren auslöschen will. Jedes Mittel sei recht, um aus den Uiguren, Chinesen zu machen.
Mario Mertlseder und Emanuel Promberger sind Schüler am Privatgymnasium der Herz-Jesu-Missionare in Salzburg.