Angehörige der Maori in Waitangi in Neuseeland (4.6.2017)
FIONA GOODALL / AFP / picturedesk.com
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Let’s go viral!

Für die Vielfalt der Welt

Die Gesellschaft für bedrohte Völker setzt sich seit 50 Jahren für indigene Völker in aller Welt ein. Die politisch unabhängige Menschenrechtsorganisation vertritt die Interessen von bedrohten Minderheiten.

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Ana Grilc

Die Gesellschaft für bedrohte Völker hat gleich mehrere Standorte, nämlich im deutschen Göttingen, im Südtiroler Bozen und Wien. Politiker und alle Gesellschaften müssten die Rechte ethnischer und religiöser Minderheiten und Nationalitäten achten. Das Arbeitsfeld der NGO (Nichtregierungsorganisation) steht auf drei Säulen:

  • Verhinderung von Genozid/Völkermord sowie der Schutz der Zivilbevölkerung vor schwersten Verbrechen
  • Einsatz für indigene Völker
  • Einsatz für Minderheiten und Nationalitäten (ethnisch, religiöse, sprachliche, autochthone)
Zwei Inuit-Kindern kehren von der Schule nach Hause und gehen bei einem Stoppschild in Englisch und Inuit vorbei, in Iqaluit im Norden Kanadas. (2.10.2002) 02 October
ANDRE FORGET / AFP / picturedesk.com

Die Organisation setzt sich damit gegen Völkermorde ein und Täter solcher Verbrechen müssen bestraft werden. Daher untersucht die Gesellschaft für bedrohte Völker, wo Menschenrechtsverletzungen passieren und macht mit Aktionen auf diese Verbrechen aufmerksam.

Taureg-Männer in der libyschen Wüste im Westen an der Grenze  zu Tunesien und Algerien. (29.3.2019)
IMED LAMLOUM / AFP / picturedesk.com

Auch die Wirtschaftstreibenden müssten sich an Menschenrechte halten. Die Aktivisten sprechen auch mit Regierungen, Politikern und den Medien und versuchen sie für die Einhaltung von Menschenrechten zu gewinnen. Dabei spielt vor allem der Zusammenhalt von Minderheiten eine große Rolle. Die Gesellschaft für bedrohte Völker tritt dafür ein, dass die Vielfalt von Sprachen und Kulturen erhalten und weiterentwickelt wird.

Urbevölkerungen – Eine Schatzkammer alten Wissens

Die „Let’s go viral!"–Reporter Mario Mertlseder und Emanuel Promberger haben sich über sechs Urbevölkerungen weltweit schlau gemacht.

Kinder, Angehörige der indigenen Anangu spieln mit einer Fotokamera, anlässlich einer Zeremonie im Uluru-Kata Tjuta National Park im Norden Australiens. (27.10.2019)
SAEED KHAN / AFP / picturedesk.com

Die Aborigines sind die Ureinwohner Australiens. Sie hatten sehr unter der Invasion ihres Landes zu leiden. Ihre Vorfahren lebten schon vor 60.000 Jahren in Australien. Als um 1800 Fremde in ihr Land kamen, brachten sie noch nie da gewesenen Krankheiten mit und viele Tausende starben.

Maori performen den rituellen Tanz Haka, vor einem Super Rugby Match zwischen Waikato Chiefs von Neuseeland und den Jaguares von Argentiena im Rotorua International Stadium in Neuseeland. (4.5.2018)
MICHAEL BRADLEY / AFP / picturedesk.com

Die Maori sind die Urbevölkerung in Neuseeland. Ihre Vorfahren haben um 1300 auf den pazifischen Inseln gelebt. Wie die Sprache vieler anderer Ureinwohner gilt Maori als bedroht. Nur die älteren Maori sind nur mit ihrer Muttersprache aufgewachsen. Te Reo Maori ist seit 1987 neben Englisch offizielle Amtssprache Neuseelands und Ministerpräsidentin Jacinda Ardern hat die Indigene Nanaia Mahut als Außenministerin eingesetzt, was als große Geste der Anerkennung der Urbevölkerung gesehen werden kann.

Kinder spielen im Freien im Dorf Iqaluit, im Gebiet Nunavut in der kanadischen Arktis. (3.10.2002)
ANDRE FORGET / AFP / picturedesk.com

Die Inuit sind die Urbevölkerung im arktischen Zentralraum sowie in Nordkanada. Sie jagen und fischen. Eine beliebte Waffe dazu ist die Harpune. Sie kamen 3000 vor Christus von Asien über die Beringstraße nach Alaska. Die Inuit sind ganz besonders vom Klimawandel betroffen, denn wenn das Eis zwischen Grönland und Kanada schmilzt, verlieren sie ihre gesamte Lebensgrundlage. Ihre Kultur, die eng mit den arktischen Tieren, den Gletschern und dem Meer verbunden ist, wird damit unweigerlich untergehen.

Tuareg Kinder sitzen zusammen anlässlich einer traditionellen Zeremonie in der libyschen Wüste, im Westen zur Grenze zu Tunisien und Algerien. (29.3.2019)
IMED LAMLOUM / AFP / picturedesk.com

Die Tuareg sind ein Nomaden-Volk, das heißt, sie ziehen durch Wüsten wie die Sahara. Sie nehmen all ihren Besitz immer von Oase zu Oase mit. Wenn sie länger an einem Ort bleiben, errichten sie Seribas, das sind kleine Hütten oder Zelte. Die Tuareg-Männer tragen einen Schleier vor ihrem Gesicht, der "Tugulmust“ genannt wird und vor allem eine spirituelle Funktion hat. Die Frauen tragen selten Schleier und haben zu Hause – in den Zelten – das Sagen.

Katrina Esau, eine der letzten Sprecherinnen von Khoisan unterricht die Sprache in einer Gruppe von Kindern in Upington, Südafrika. (21.9.2015)
MUJAHID SAFODIEN / AFP / picturedesk.com

Die San sind ein indigenes Volk im südlichen Afrika. Sie sind Jäger und Sammler. Sie leben schon seit Tausenden Jahren in Afrika. Es gibt 2000 Jahre alte Höhlenmalereien, die ihnen Glück bei der Jagd gebracht haben sollen. Sie leben wie die meisten indigenen Völker in Einklang mit der Natur. Dieses Volk weiß besonders gut über die Umwelt Bescheid. Damit ihr Wissen an die nächste Generation weitergegeben wird, soll eine Akademie gegründet werden. Mit dem Tekoa Training Program (Teaching Ecological Knowledge of All) sollen die Jungen zu Natur-ExpertInnen gemacht werden.

Kleiner Junge, Angehöriger der Uiguren, schaut aus seinem Haus in der Stadt Ürümqi in Xinjiang, China. (12.7.2009)
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Die Uiguren sind eine chinesische Minderheit. Sie leben im ehemaligen Turkestans. Sie stammen von den alt-uigurischen Stämmen ab. Sie unterscheiden sich sprachlich stark von den anderen großen ethnischen Gruppen in China. Beobachter von Menschenrechten aus Europa sowie die deutsche Bundesregierun berichten, dass die chinesische Regierung die Religion und Kultur der Uiguren auslöschen will. Jedes Mittel sei recht, um aus den Uiguren, Chinesen zu machen.

Mario Mertlseder und Emanuel Promberger sind Schüler am Privatgymnasium der Herz-Jesu-Missionare in Salzburg.