Papst Franziskus winkt vom Fenster des Apostolischen Palastes im Vatikan. (13.12.2020)
VINCENZO PINTO / AFP / picturedesk.com
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Ein Flüchtlingskind, das die Welt belebt

Umweltkatastrophe, Corona-Krise, Rassismus, die Not der Flüchtlinge weltweit – wenn die Probleme übergroß werden, nehmen die Menschen Zuflucht in der Religion. Der Chef der Katholischen Kirche, der Argentinier Papst Franziskus will die Welt – mithilfe Gottes – verändern.

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Ana Grilc

„Gott sieht nicht mit den Augen, sondern mit dem Herzen!“, so Papst Franziskus. Der Papst hat seine Augen und sein Herz für die großen Probleme geöffnet. Er segnet Menschen, die in Gefängnissen ihre Strafen absitzen und nimmt kranke Kinder in den Arm. Für ihn sind ganz offensichtlich alle Menschen gleich viel wert. Papst Franziskus ist in vielem modern, fast revolutionär und geht neue Wege. Obwohl man glauben könnte, dass er die Zeichen der Zeit versteht, sind im vergangenen Jahr die Kirchenaustritte um 14,9 Prozent gestiegen. Die Statistik weist 2018 in Österreich über fünf Millionen Katholiken aus. Es gab 58.800 Austritte.

Papst Franziskus wurde in Argentinien als eines von fünf Kindern italienischer Einwanderer aus Piemont geboren.

Missbrauchsfälle in der Kirche

Als einen der Hauptgründe für den Austritt aus der Kirche werden die Missbrauchsfälle angegeben. Papst Franziskus hat sich in der Frage von Kindesmissbrauch durch Priester klar positioniert: „Die Kirche kann dem nicht gleichgültig gegenüberstehen. Gegenüber der Pädophilie gilt: Null Toleranz. Die Kirche muss die Schuldigen, die Priester, die dieses Problem haben, bestrafen.“ Angesichts dieser großen Probleme stellt sich die Frage, was sich ändern muss, damit der katholischen Kirche in den Industriestaaten ihre Mitglieder nicht abhandenkommen.

Auch Frauen sollten Priesterinnen werden

Eine Befragung hat ergeben, dass sich zum Beispiel Jugendliche die Möglichkeiten wünschen, die Kirche aktiv mitzugestalten. Vor allem wird jedoch Gleichberechtigung gefordert. Auch Frauen sollten Priesterinnen werden können, das sei nur gerecht und fair. „Wir müssen die Frauen integrieren, denn eine Welt ohne die Führung, den Rat und die Vision von Frauen, die kann sich nicht weiterentwickeln“, meinte Papst Franziskus.

Gesellschaften müssen die Welt neu denken

Der Papst aus Argentinien weiß, dass wir uns alle den Herausforderungen unserer Zeit, von der Umweltkatastrophe, über den Rassismus, die große Not von Flüchtlingen stellen müssen. „Ich habe immer gesagt, dass es keine Lösung ist Mauern zu bauen. Wir haben im vorherigen Jahrhundert den Fall einer Mauer erlebt. Das löst überhaupt nichts. Wir müssen Brücken bauen, aber Brücken die intelligent gebaut werden. Mithilfe von Dialog und Integration. Grenzen zu schließen, das ist gar keine Lösung. Denn diese Abschottung wird auf lange Sicht nur dem eigenen Volk schaden“, meint der Papst. Die Gesellschaften müssen die Welt neu denken, und Papst Franziskus ist ein Mann, der in jeder Beziehung mutig vorausgeht. Es bleibt zu hoffen, dass jeder österreichische Priester sich die Worte des Papstes zu Herzen nehmen.

Johanna Bachleitner
Johanna Bachleitner

„Coolster Papst ever“

Nach unserer Recherche über den „coolsten Papst ever“ haben wir die Pastoralassistentin Ingrid Leitner und den Pfarrer Peter Hausberger aus der Salzburger Pfarre St. Paul interviewt.

Johanna: Was ist eure Meinung zu Papst Franziskus?

Ingrid: Also ich finde den Papst sehr sympathisch. Er ist anders als die bisherigen Päpste. Er steht mit beiden Beinen auf dem Boden und er erkennt die drückende Armut der Menschen.

Johanna: Dass er sich gegen Intrigen, gegen Geldwäsche und für das Soziale einsetzt, wird sicher nicht von allen geschätzt. Der Vatikan ist ja auch ein Hort von Geld und Macht?

Peter: Er nimmt alle Leute in die Pflicht, wenn sich etwas ändern muss. Die ganze Menschheit ist für eure Zukunft verantwortlich.

Ingrid: Mir gefällt es sehr gut, wie er mit den anderen Religionen ins Gespräch kommt und dass er die indigenen Kulturen mit ihren Bräuchen schätzt und achtet.

Peter: Für die indigenen Völker bedeuten ihre alten Götter nach wie vor sehr viel.

Der Papst hat den Menschen, die in den Gefängnissen einsitzen, die Füße gewaschen. Will er da ein Zeichen setzen?

Ingrid: Er steht für Flüchtlinge ein und geht dorthin, wo Unrecht im Zusammenhang mit Flüchtlingen passiert.

Ein Text von Marlene Lettner und Johanna Bachleitner, beide SchülerInnen der 3d im Privatgymnasium der Herz-Jesu-Missionare.