Schülerinnen der Zweisprachigen Bundeshandelsakademie in Klagenfurt / Celovec
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Let’s go viral!

Dem Sprachverlust in einem Roadmovie auf der Spur

Sieben junge Mitarbeiterinnen des digitalen Medienprojekts „Let’s go viral!“ überraschten mit ihrem hochprofessionellen Roadmovie „Sledi – Spuren“.

Logo „Let’s go viral!“
Ana Grilc

Ausgerüstet mit ihren Handykameras gingen die angehenden Maturantinnen der Zweisprachigen Bundeshandelsakademie / Dvojezična zvezna trgovska akademije in Klagenfurt / Celovec der Frage nach, warum ihre Muttersprache, das Slowenische, fast verschwunden ist und begaben sich deshalb auf einer Fahrt durch Südkärnten auf Spurensuche.

Filmemacherinnen von „Spuren – Sledi“
Timna Katz

Anlässlich des 100. Jahrestages der Volksabstimmung in Kärnten / Koroška recherchierten Sarah Hanko, Timna Katz, Anika Krištof, Sabrina Lampichler, Jasmin Osojnik, Nadja Perč und Anja Smolnik, was und wer für das Verschwinden der zweiten Landessprache verantwortlich ist. Von der Vertreibung der Kärntner SlowenInnen während der Nazizeit bis zu Phänomenen wie „Deutsch-Privileg“ beleuchten die „Let’s go viral“-Medienmacherinnen das Verschwinden einer Minderheitensprache.

Fragen auf Antworten finden

Als Einstieg in die Reise durch die drei Kärntner Täler wird mittels einer Filmaufnahme mit Drohne gezeigt, wie viele VolksschülerInnen in Südkärnten zu Hause noch slowenisch sprechen. Die schockierend niedrig Zahl motivierte die jungen Filmemacherinnen nach Antworten auf die Frage, wie man die Minderheitensprache retten könnte, zu suchen.

Filmemacherinnen von „Spuren – Sledi“
Timna Katz

Filmischer Thinktank

In den alten slowenischen Dialekten – der ganze Film ist mit deutschen Untertiteln ausgestattet – ersuchten die Filmemacherinnen live und online vor allem junge Kärntner SlowenInnen im filmischen Thinktank, ihren Beitrag zu leisteten. Vom Studenten an der Harvard University bis zur Lehrerin im Gailtal wollen junge Menschen über Social Media in Form von Sprachen-Stammtischen in den Dörfern bis zu digitalen Wörterbüchern die Volksgruppensprache bewahren und weiterentwickeln. Anleihe nimmt man bei den Rätoromanen in der Schweiz, die die Zukunft der Minderheit in junge Hände gelegt haben und damit sehr erfolgreich sind.

Mit einem Klick können sie sich hier auf eine spannende, bunte und mehrsprachige Reise durch ein Jahrhundert begeben.