Redakteurinen Dalia, Mirjam Helminger und Anna Steinhauser (vlnr.)
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Let’s go viral!

Rassismus nervt – und wie!

Anna Steinhauser und Mirjam Helminger leben in Salzburg und können von ihren Rassismus-Erfahrungen ein Lied singen. Als sich die beiden Redakteurinnen unserem medialen Diversity-Empowerment-Projekt angeschlossen haben, besuchten sie das Musische Gymnasium in Salzburg.

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Ana Grilc

Die zwei jungen Afroösterreicherinnen sind politisch engagiert und wollen aktiv gegen Alltagsrassismus auftreten. Hier ein Gespräch über die Erlebnisse von Anna und Mirjam, die alle Miri nennen.

Anna: Mein Vater wohnt in Salzburg und ich habe diesen Teil meiner Familie aus der Elfenbeinküste in Afrika kennengelernt. Ich bin in Salzburg aufgewachsen, ganz normal. Was nicht normal ist, ist, dass ich tagtäglich mit Rassismus konfrontiert wurde. Wenn man als schwarze Person in Salzburg lebt, kommt man dem Alltagsrassismus nicht aus.

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Miri: Es ist krass. Man kann das nicht akzeptieren, aber man lernt damit umzugehen. Ich habe gelernt, diese Übergriffe auszublenden, sonst kann man kein normales Leben führen. Diese Übergriffe sind nicht immer böse gemeint. Als ich klein war, haben mir die Leute immer wieder in die Haare gegriffen. Es werden ständig Grenzen überschritten. Die Menschen machen Dinge, die sie sich bei einer hellhäutigen Person nicht getrauen würden.

Anna: Man wird dumm angesehen, die Leute kommentieren das Aussehen, man wird anders behandelt und die Menschen nehmen automatisch an, dass man nicht deutsch kann. „Woher kommst du?“ ist eine Frage, die ich in Salzburg schon gar nicht mehr hören kann. Dass ich Anna Steinhauser heiße, wird infrage gestellt. Ein Wahnsinn! Das größte Problem ist aber der institutionelle Rassismus. Man muss Angst haben, dass man in eine Schule und in einen Beruf nicht hineinkommt, weil man schwarz ist.

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Miri: Es ist wichtig, dass man in der Gesellschaft Raum kriegt, wo man Menschen trifft, die ähnliche Schicksale haben. Es war wichtig, dass ich Anna und Dalia in der Schule hatte, weil es eben bei uns in der Schule nicht viele dunkelhäutige Frauen gab. Es ist wichtig, dass junge Frauen mit ersichtlichem Migrationshintergrund öffentliche Positionen besetzen. Ich habe mich getraut und wurde zur Schulsprecherin gewählt. Man darf sich nicht entmutigen und einschüchtern lassen. We are unstoppable!