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Ana Grilc
Ana Grilc
Let’s go viral!

Die digitale SchülerInnenzeitung geht online

Kreativ, divers, kritisch und mehrsprachig präsentiert sich die journalistische Arbeit der Schülerinnen und Schüler des bundesweiten Projekts „Digitales Lernen – Diversität und Empowerment“. Mit „Let’s go viral“ werden an dieser Stelle die Artikel der jungen Journalistinnen und Journalisten präsentiert.

Logo „Let’s go viral!“
Ana Grilc

Schülerinnen und Schüler aus allen Bundesländern wollten sich vom Corona-Virus nicht lahmlegen lassen und ergriffen die Chance, bei einem innovativen „Heimat Fremde Heimat"–Medienprojekt mitzumachen. Sie nutzten das digitale Lernen seit dem Lockdown im März dafür, um Meinungen zur kulturellen Vielfalt, Menschenrechten, Umweltschutz und Zivilcourage zu präsentieren, zunächst im ORF-Magazin "Heimat Fremde Heimat“ und schließlich auch in der digitalen Welt, hier an dieser Stelle.

Die Stimme medial erheben

Unter dem Motto „Let’s go viral“ boten die SchülerInnen – mit und ohne Migrationsbiografie – Stigmatisierungen in der Virus-Krise die Stirn. Sie nutzen das Internet, um mit voller Kreativität ihre Stimme medial zu erheben. Sehr schnell wurde klar: Österreichs Kids mit Migrationsbiografie wollen als das gesehen werden, was sie sind. Durch ihre Interkulturalität und Mehrsprachigkeit zählen sie zu den am besten auf die Zukunft vorbereiteten jungen Menschen im Land.

Teilnahme von 400 Schülerinnen und Schülern

Im Rahmen dieses Medien-Projekts von „Heimat Fremde Heimat“ hielten rund 400 SchülerInnen bundesweit unzählige Stunden in Videokonferenzen ab. In Online-Chats und über regem E-Mail-Verkehr vermittelte die Projektverantwortliche, Redakteurin Sabina Zwitter-Grilc von „Heimat Fremde Heimat“, den Kindern und Jugendlichen die Grundbegriffe des Journalismus und Filmemachens. Die jungen JournalistInnen lernten zu recherchieren, Fragekataloge auszuarbeiten, Interviews zu machen und Artikel zu schreiben.

Fotostrecke mit 29 Bildern

Redakteurinen Dalia, Mirjam Helminger und Anna Steinhauser (vlnr.)
ORF
Bundespräsident Alexander Van der Bellen empfängt Mirjam Helminger zum Interview in der Präsidenschaftskanzlei
ORF
Online-Unterricht bei Pädagogin Kristina Gugerbauer
ORF
Online-Unterricht bei Pädagogin Kristina Gugerbauer
ORF
Justizministerin Alma Zadić im Gespräch mit Anna Steinhauser
ORF
Anna Steinhauser spricht per Sykpe mit Justizministerin Alma Zadić
ORF
Schülerinnen der Zweisprachigen Bundeshandelsakademie in Klagenfurt / Celovec
ORF
Projektteilnehmer
ORF
Online-Unterricht bei Pädagogin Kristina Gugerbauer
ORF
Schülerinnen sprechen im Wiener Burgtheater den Text der indigenen Schauspielerin Sara Kay
ORF
Pädagogin Hermine Haidvogel
Hermine Haidvogel
Bundessschulsprecherin Jennifer Uzodike
ORF
Andrè Heller und Mirjam Helminger
ORF
Psychotherapeutin und Psychologin Jutta Menschik-Bendele
ORF
Projektteilnehmerinnen
ORF
Schülerinnen der Zweisprachigen Bundeshandelsakademie in Klagenfurt / Celovec
ORF
Pädagogin Monika Novak-Sabotnik
ORF
Ali Mahlodji
ORF
Mathieu Lobingo
ORF
Journalistin und Autorin Hanna Herbst
ORF
Models und Influencerinnen Maureen und Tamara
ORF
Neurowissenschaftler Henning Beck
ORF
Mirjam Helminger in der Präsidenschaftskanzlei
ORF
Online-Unterricht der Pädagogin Kristina Gugerbauer
ORF
Projektteilnehmerin im Wiener Burgtheater
ORF
Autorin und Journalistin Ingrid Brodnig
ORF
Kinder besuchen alte Menschen in Altersheim
ORF
Indigene Schauspieler Sara Kay und Schülerinnen auf der Bühne des Wiener Burgtheaters
ORF
Bundespräsident Alexander Van der Bellen empfängt Mirjam Helminger zum Interview in der Präsidenschaftskanzlei
ORF

Technische Herausforderungen

Als Ton- und Film-Aufnahmemedium gebrauchten die SchülerInnen ihre Smartphones. Das gesamte Material, Hunderte an Files, landete dann im Schneideraum bei Valentin Čertov, der mit großer Sorgfalt und Geduld das Material des ORF-„Heimat Fremde Heimat“-Medienprojekts verwaltete und auch technisches Know-how an die SchülerInnen weitergab. Die Kinder lernten vor allem, wie Handys professionelles Material liefern können.

Große thematische Bandbreite

Im Sinne des Zugangs von „Heimat Fremde Heimat“ werden auch in diesem Projekt Themen aus anderen Perspektiven beleuchtet: Es kommen jene zu Wort, die sonst gesellschaftlich nicht gehört werden und für die SchülerInnen von „Let’s go viral!“ ist die Vielfalt des Landes eine Selbstverständlichkeit. Es war Aufgabe und Ziel dieses Projekts, die Diversität zu unterstreichen und zu stärken. Entstanden sind sechs Fernsehbeiträge und nun auch eine große Anzahl an Artikeln und Interviews, die der Öffentlichkeit nicht vorenthalten werden sollen. Diese befassen sich mit eine großen thematische Bandbreite, die alle zum Ziel haben, die Vielfalt dieses Land und Missstände auf diesem Globus in den Mittelpunkt zu stellen.

Für Vielfalt!

Die Afroösterreicherin Mirjam Helminger etwa führte ihr erstes Interview gleich mit dem ersten Mann im Staat, mit Bundespräsident Alexander Van der Bellen. Der Bundespräsident – der sich selbst als Emigrant in zweiter Generation versteht – zeigte sich vom Projekt begeistert und riet allen Menschen mit Migrationsbiografie, ihren Kindern die Muttersprache weiterzugeben.

Für Chancengleichheit!

Anna Steinhauser interviewte die erste Bundesministerin mit ersichtlicher Migrationsbiografie zum Thema Rassismus. Justizministerin Alma Zadić berichtete von rund 23.000 strafrechtlich relevantem Hasspostings gegen ihre Person. Ihre Position versteht sie als Signal, dass jede und jeder in Österreich alles erreichen kann.

Für Wertschätzung!

Die Journalistin und Social-Media-Expertin Ingrid Brodnig erklärte im Interview, wie gegen Hass im Netz vorgegangen werden kann. Sie gab einen wichtigen Tipp: Wenn man wütend ist, sollte man die Finger vom Smartphone lassen.

Für Perspektiven!

Der Künstler André Heller, die Journalistin Hanna Herbst und der Lebenstrainer Ali Mahlodji gaben den jungen RedakteurInnen wertvolle Anleitungen, wie man sich gegen Rassismus und Ausgrenzung bei der Jobsuche zur Wehr setzen kann. Wichtig sei dabei: den Glauben an sich nicht zu verlieren.

Für Umweltschutz!

Die Salzburger Redaktion setzte sich mit Umweltschutz auseinander. Zum Schwerpunkt wurde Brasilien. Eine Redakteurin mit brasilianischen Wurzeln holte sich per Skype direkte Informationen über Staatspräsident Bolsonaro und die Situation der Indigenen im Land. Ein Höhepunkt war, als junge RedakteurInnen aus ganz Österreich im Wiener Burgtheater für Kay Sara, eine indigene Schauspielerin aus dem Amazonas eine Rede hielten, die zu Tränen rührt.

Für Mitsprache!

Die oberösterreichischen Redaktionsmitglieder zeigten, wie ganz junge SchülerInnen mit dem Distance Learning umgehen. Sie gestalteten ein ganzes Buch zu Themen, die sie beschäftigen.

Für Zusammenhalt!

Die Kärntner Kolleginnen aus der Volksschule Bleiburg/Pliberk besuchten vor dem Lockdown jeden Freitag das örtliche Altersheim. Im Rahmen dieses Projekts erzählen die VolksschülerInnen über ihre berührenden Erlebnisse mit den Ältesten in unserer Gesellschaft. Sie haben ein Modell entwickelt, wie Generationen in schwersten Krisen verbunden werden können.

Für Mehrsprachigkeit!

In Kärnten/Koroška sorgt ein sehr umfangreiches Projekt für Aufsehen: Sieben Schülerinnen der zweisprachigen Bundeshandelsakademie / Dvojezična zvezna trgovska akademija in Klagenfurt / Celovec drehten mit ihren Handys den einstündigen Dokumentarfilm „Sledi-Spuren“. In einem Roadmovie ginge die jungen Filmemacherinnen der Frage auf die Spur, warum die Minderheitensprache Slowenisch in Kärnten vor dem Aussterben steht.

Für Respekt!

Einen Strich durch die Rechnung hat Corona unseren steirischen ProjektpartnerInnen – der Stadtmusikkapelle Liezen unter der Leitung von David Luidold – gemacht. Diese Projektkapelle vereint Schülerinnen durch die universelle Sprache der Musik. Der Dreh des Musikvideos „Respect“ entsteht derzeit noch unter erschwerten Bedingungen.

Für Gleichberechtigung!

Weiters nahmen an unserem Projekt einzelne SchülerInnen bzw. Schülergruppen als RedakteurInnen aus Vorarlberg, Tirol, dem Burgenland und Niederösterreich teil.

Für Diversity!

Nicht zuletzt bedeutete die Teilnahme der beiden Models und Influencerinnen Maureen und Tamara besondere Freude für alle Beteiligten. Es sei für sie eine „Herzensangelegenheit“ gewesen, sich zu brennenden Themen zu positionieren.

Mit der Ausstrahlung der letzten Serie des Projekts „Digitales Lernen – Diversität und Empowerment“ in „Heimat Fremde Heimat“ startet auch die Online-Ausgabe der journalistischen Beiträge. Dabei handelt es sich nicht um eine digitale Zeitung im herkömmlichen Sinn, etwa in Form einer einzigen Datei, sondern die Artikel und Interviews werden innerhalb der nächsten vier Wochen einzeln Tag für Tag veröffentlicht.