Syrische Flüchtlinge im Camp Bardarash im Irak. (18.10.2019)
SAFIN HAMED / AFP / picturedesk.com
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UNHCR

Viel zu wenig Aufnahmeplätze für Flüchtlinge

Die Corona-Pandemie hat die Umsiedlung anerkannter Flüchtlinge in neue Heimatländer deutlich gebremst. Das UNO-Flüchtlingshochkommissariat (UNHCR) rechnet mit einer der niedrigsten Umsiedlungsraten seit fast zwei Jahrzehnten.

Dies sagte am Donnerstag die stellvertretende Hochkommissarin für Flüchtlinge, Gillian Triggs. Von Jänner bis Ende September hätten 15.425 Flüchtlinge eine neue Heimat gefunden, verglichen mit gut 50.000 im gleichen Zeitraum des vergangenen Jahres. Unter denen, die Aufnahme fanden, kamen 41 Prozent aus Syrien, 16 Prozent aus dem Kongo, die anderen aus 47 weiteren Ländern. Die meisten seien in ihrer Heimat verfolgt worden oder Gewalt und Folter entkommen.

Geschlossene Grenzen und eingeschränkter Flugverkehr

„Das ist ein Schlag für den Schutz von Flüchtlingen und unsere Möglichkeiten, Leben zu retten und die Menschen, die den größten Risiken ausgesetzt sind, zu schützen“, sagte Triggs. Weil viele Länder die Grenzen schlossen und über Monate kaum Flugverkehr möglich war, haben viele Länder kaum Umsiedlungen vornehmen können.

Dringende Umsiedlung von 31.000 Menschen

Aus Libyen seien „lebensrettende Evakuierungen“ Mitte März ausgesetzt und erst Mitte Oktober wieder aufgenommen worden, so das UNHCR. Im Niger und in Ruanda warteten 280 Flüchtlinge auf den Transport in ihre Aufnahmeländer, weitere 354 hätten noch gar keinen Bescheid. Das UNHCR habe Aufnahmeländern in diesem Jahr die Akten von mehr als 31.000 Menschen unterbreitet, die dringend umgesiedelt werden müssten.