Osama Joda, der dem verletzten Polizisten beim Attentat in Wien geholfen hat, im Gespräch mit Journalisten.
JOE KLAMAR / AFP / picturedesk.com
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Anschlag in Wien

Auch Mitglied aus Weikendorfer Familie half

Auch ein Mitglied jener palästinensisch-stämmigen Familie, der ein Grundstückkauf im niederösterreichischen Weikendorf lange verweigert worden war, dürfte sich Verdienste bei der Versorgung Verletzter nach dem Anschlag in der Wiener Innenstadt erworben haben.

Wie unter anderem der Wiener SPÖ-Abgeordnete Omar Al-Rawi berichtete, war Osama Joda einer der Helfer bei der Bergung eines verwundeten Polizisten. Wie Joda, der bei einem Fast-Food-Lokal am Schwedenplatz arbeitet, im „Kurier“ online berichtete, habe er den angeschossenen Beamten hinter eine Betonbank gezogen und versucht, die Blutung zu stoppen. Auch bei der Verständigung der Rettung sei er tätig gewesen und habe geholfen, den Mann zum Rettungswagen zu tragen.

Grundstückerwerb der Familie schlug hohe Wellen

Der Fall der Familie hatte in den Medien hohe Wellen geschlagen. Der Weikendorfer Bürgermeister hatte den Erwerb eines Grundstücks durch die Jodas verhindern wollen. Aus seiner Sicht würden „die unterschiedlichen Kulturkreise der islamischen sowie der westlichen Welt in ihren Wertvorstellungen, Sitten und Gebräuchen weit auseinanderliegen“. Mittlerweile gibt es einen positiven Bescheid und der Kauf ist bereits abgewickelt.

Zwei Kampfsportler als selbstlose Retter

Zwei weitere junge Männer werden auf diversen Social-Media-Kanälen als selbstlose Retter gefeiert. Die beiden Kampfsportler Mikail Özen und Recep Tayyip Gültekin, mit türkischer Migrationsbiografie, sollen einer älteren Frau und dem angeschossenen Polizisten, dem zuvor Osama Joda erste Hilfe leistete, geholfen haben.

Männer retten angeschossenen Polizisten

Mikael Özen und sein Freund Recep Gültekin haben einen angeschossenen Polizisten in Sicherheit gebracht – obwohl der mutmaßliche Täter noch in der Nähe war.

„Mitten im Gefecht gelandet“

Wie einer der beiden in einem Instagram-Video schilderte, hätten sie noch einen „letzten Kaffee vor den Ausgangssperren“ trinken wollen, dabei seien sie „mitten im Gefecht gelandet“. Zunächst hätten sie einer älteren Dame geholfen, sich in Sicherheit zu bringen. Danach entdeckten sie den verwundeten Polizisten, der augenscheinlich „schwer getroffen“ worden war. „Wir konnten nicht zuschauen“, sagte der junge Mann in dem Video. Daher habe er ihn gemeinsam mit seinem Begleiter geschultert und zum Krankenwagen gebracht. Selbst hätten sie leichte Verletzungen davongetragen. Am Ende der Schilderung betonte der Mann: „Wir türkisch-stämmige Muslime verabscheuen jegliche Art von Terror, wir stehen zu Österreich, wir stehen für Wien. Wir respektieren Österreich.“ Egal was passiere, „wir sind jederzeit zu Hilfe bereit“.

Erdoğan dankte für Zivilcourage

Die beiden Männer hat auch der türkische Präsident Recep Tayyip Erdoğan per Videocall angerufen und ihnen für ihre Zivilcourage gedankt. „Ich bin mir sicher, dass ihr den Frieden und das Schöne repräsentieren werdet“, sagte Erdoğan laut einem Tweet des türkischen Staatssenders TRT.

„Schleich di, du Oaschloch!“

Vielfach kommentiert wurde in sozialen Medien auch der Ausruf eines Mannes, der dem Attentäter in einem der zahlreichen Montagnacht veröffentlichten Videos nachruft: „Schleich di, du Oaschloch!“. Unter anderem wurde diese Aussage als typisch wienerisch gewürdigt.