Von rassistischen Anfeindungen betroffen waren auch Kinder, sagte eine ZARA-Sprecherin auf Anfrage der APA. Personen, die dem asiatischen Raum zugeordnet werden, werden ausschließlich aufgrund ihres Aussehens bzw. ihrer vermeintlichen Herkunft als potenziell ansteckend gesehen und daher undifferenziert ausgeschlossen oder angefeindet, teilte ZARA mit. In der Beratungsstelle gingen Meldungen von rassistischen und aggressiven Bemerkungen im öffentlichen Raum, in Schulen und auch in klassischen sowie Sozialen Medien ein.
Auch Kinder und Jugendliche betroffen
Besonders auffällig sei, dass sogar Kinder und Jugendliche in der Öffentlichkeit von fremden Erwachsenen beschimpft und angefeindet wurden. Das passierte etwa zwei Kindern auf dem Schulweg: Sie waren in einem Bus von einem Mann verbal angegriffen und beschimpft worden, außerdem wurde den Kindern Gewalt angedroht, weshalb sie vorzeitig ausstiegen. Niemand der im Bus Anwesenden griff ein, sagte ZARA-Sprecherin Meike Kolck-Thudt der APA. Der Vorfall habe sich nicht in Wien ereignet, betonte die Sprecherin. Den Fall gemeldet hatten schließlich die Eltern.
Vorfälle oft von Betroffenen selbst gemeldet
Über 50 Prozent der Vorfälle wurden von Betroffenen selbst gemeldet. Das ist laut ZARA ein Hinweis darauf, dass diese Personen einem enormen Druck ausgesetzt sind. Die Antidiskriminierungsstelle dokumentiert auch gemeldete Zeitungsartikel und rassistische Kommentare in Sozialen Medien wie Facebook. „Diese Vorfälle zeigen, wie stark wir von rassistischen Vorurteilen geprägt sind. Es ist wichtig, diese immer wieder zu hinterfragen, und auch Zivilcourage zu zeigen, wenn man entsprechende Vorfälle beobachtet“, rät ZARA.
Wer rassistische Übergriffe erlebt oder beobachtet, kann bei der ZARA Beratungsstelle kostenlos rechtliche Beratung erhalten.