Syrische Flüchtlinge im Camp Bardarash im Irak. (18.10.2019)
SAFIN HAMED / AFP / picturedesk.com
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UNHCR

Kaum fünf von 100 Flüchtlingen finden neue Heimat

Von den besonders schutzbedürftigen Flüchtlingen haben nach Angaben des UNO-Flüchtlingshochkommissariats (UNHCR) weltweit im vergangenen Jahr weniger als fünf Prozent eine neue Heimat gefunden.

Sichere Drittstaaten stellten viel zu wenige Umsiedlungsplätze zur Verfügung, berichtete heute die UNO-Organisation in Genf. Knapp 64.000 Menschen konnten demnach ein neues Leben beginnen. Aber der Bedarf bestand bei 1,4 Millionen Menschen.

Insgesamt sind weltweit mehr als 70 Millionen Menschen auf der Flucht, davon knapp 30 Millionen außerhalb ihres Herkunftslandes. Die meisten hoffen auf eine Rückkehr in ihre Heimat.

USA nahm die meisten Schutzsuchenden auf

Die meisten Menschen nahmen im vergangenen Jahr die USA auf, insgesamt über 21.000. Allerdings ist dort die Aufnahmebereitschaft drastisch gesunken. 2016, im Jahr vor dem Amtsantritt von US-Präsident Donald Trump nahmen die USA im Rahmen dieses Programms noch fast 80.000 Schutzbedürftige auf. An zweiter Stelle stand 2019 Kanada mit über 9.000 Aufgenommenen, gefolgt von Großbritannien mit fast 5.800, Schweden mit knapp 5.000 und Deutschland mit über 4.600 Menschen. Die größten Gruppen der Umgesiedelten – also Menschen, denen Staaten die Aufnahme angeboten haben – kamen aus Syrien, aus der Demokratischen Republik Kongo und aus Myanmar.

Geflüchtete mit besonderen Bedürfnissen

Geflüchtete werden für eine Umsiedlung in Betracht gezogen, wenn sie besondere Bedürfnisse haben oder als besonders schutzbedürftig gelten. Dazu zählen nach UNHCR-Angaben zum Beispiel Menschen mit Behinderung, Homosexuelle oder die Familienmitglieder eines erschossenen Kämpfers – Menschen also, deren Leben in ihrer Heimat bedroht ist und die auch in Flüchtlingslagern in den Nachbarländern weiter in Gefahr sind.

UNHCR kümmert sich um verfolgte Flüchtlinge

Das UNHCR kümmert sich ausschließlich um Flüchtlinge, die verfolgt werden. Migranten, die im Ausland eine bessere Verdienstchance zur Unterstützung ihrer Familie suchen, zählen nicht dazu.