IOM

Rückführung von 1.000 Migranten nach Libyen

Die internationale Organisation ‎für Migration (IOM) beklagt, dass seit Anfang 2020 fast 1.000 Migranten im Mittelmeer aufgegriffen und nach Libyen zurückgeführt worden sind.

Die Organisation zählte 953 Menschen, die seit Anfang Jänner nach Tripolis zurückgebracht und in Flüchtlingslagern untergebracht wurden. Zu den Migranten, die von der libyschen Küstenwache und von einem Frachtschiff nach Libyen zurückgeführt wurden, zählten 85 Kinder und 136 Frauen.

Wenige Rettungsschiffe im Einsatz

Die Organisation bezeichnete die plötzliche Zunahme bei den Migrantenabfahrten aus Libyen angesichts der wenigen Rettungsschiffe im Einsatz als besorgniserregend. NGO-Schiffe hätten seit Anfang 2020 lediglich 237 Personen gerettet, hieß es in einer heute veröffentlichten Presseaussendung. Die IOM beklagte, dass Tripolis nicht als sicherer Hafen für Flüchtlinge betrachtet werden könne.

Rettungsschiffe warten auf Zuweisung von sicheren Hafen

Das deutsche Rettungsschiff „Sea-Watch 3“ mit 119 Migranten an Bord forderte indes per Twitter die Zuweisung eines sicheren Hafens für die Menschen an Bord. Auch das spanische Rettungsschiff „Open Arms“, das am Freitag vor der libyschen Küste ein seeuntaugliches Boot mit 44 Migranten an Bord gerettet hatte, wartet noch auf Anweisungen zur Ausschiffung der Flüchtlinge.