Illustration zum Thema interkulturelle Schule (5.10.2018)
HANS KLAUS TECHT / APA / picturedesk.com
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Steiermark

Integrationsteams an Schulen auf dem Prüfstand

Seit 2017 kümmern sich in der Steiermark spezielle Teams aus Psychologen, Schulsozialarbeitern und Sozialpädagogen um die Integration von Schülern mit Migrationshintergrund.

Seit Herbst 2019 gibt es dafür ein neues Finanzierungsmodell. Weil dieses laut steirischem Verfassungsdienst aber rechtlich nicht haltbar ist, wurden die 23 Integrationsexperten, die an über 60 steirischen Schulen eingesetzt waren, nun gekündigt. Die Politik ringt um eine Lösung.

Mobile interkulturelle Teams ab 2017

Die sogenannten mobilen interkulturellen Teams (MIT) bzw. Psychosozialen Unterstützungsteams (PUT) wurden österreichweit nach der Flüchtlingswelle von 2015 konzipiert, um – auch dank Arabisch-Sprachkentnissen der Mitarbeiter – sprachliche und kulturelle Barrieren zu überwinden. Finanziert wurden die Integrationsteams ab 2017 aus dem sogenannten Integrationstopf des Bundes, 2019 wurde dieser trotz harscher Kritik nicht verlängert. Die Länder können das Personal allerdings durch eine Regelung im Bildungsinvestitionsgesetz (BIG) weiterbeschäftigen – wenn sie das Personal über den Bundesverein ÖZPGS (Österreichisches Zentrum für Psychologische Gesundheitsförderung im Schulbereich) beziehen und die Hälfte der Kosten selbst tragen.

Kostenbeteiligung laut Verfassungsdienst nicht möglich

Diese Kostenbeteiligung ist allerdings laut steirischem Landesverfassungsdienst gar nicht möglich. Sein Argument: Weil es sich um eine Bundesmaterie handle und die Teams auch vom Bund eingeführt wurden, müsse dieser auch weiter die vollen Kosten übernehmen.

Suche nach einer Lösung

Die neue steirische Bildungslandesrätin Juliane Bogner-Strauß (ÖVP) will nun in den nächsten Wochen Gespräche mit Experten auf Landes- und Bundesebene führen und dann „eine Lösung finden, um die Kinder zu unterstützen, die das wirklich brauchen“. Das Gutachten des Verfassungsdienstes übergehen werde sie dabei freilich nicht, wie sie im APA-Gespräch betont. „Ich will eine Lösung finden, die rechtens ist und wo wir aber weiterhin genug Unterstützung für diese Kinder und deren Eltern haben.“ Gleichzeitig betont Bogner-Strauß, dass die Steiermark mit einem Schulsozialarbeiter pro 1.170 Kinder im Vergleich zu den anderen Bundesländern auch ohne die Integrationsteams „sehr gut aufgestellt“ sei, in anderen Bundesländern komme ein Schulsozialarbeiter auf 2.000 Schüler.