Kopftuchverbot an deutschen Schulen prüfen
„Dass kleine Mädchen Kopftuch tragen, ist absurd - das sehen auch die meisten Muslime so“, sagte Widmann-Mauz heute in der „Bild“-Zeitung. Daher sollten alle Maßnahmen, die Mädchen davor schützten, vom Elterngespräch bis zum Verbot, „geprüft und angegangen werden“, fügte die CDU-Politikerin hinzu.
In Österreich hat der Nationalrat am Mittwochabend ein Kopftuchverbot für Volksschulkinder beschlossen.
SPD für Kopftuchverbot für Kinder
Die SPD-Bundestagsabgeordnete Leni Breymaier sagte, sie sei für ein Kopftuchverbot für Kinder. „Das ist für mich keine religiöse, sondern eine gesellschaftliche Frage, eine Frage der Gleichstellung“, sagte die Familienpolitikerin der „Bild“-Zeitung. „Darüber sollen Erwachsene selbst entscheiden.“
Verweis auf Recht der freien Religionsausübung
Der familienpolitische Sprecher der Unionsfraktion, Marcus Weinberg (CDU), sieht ein Kopftuchverbot nach österreichischem Vorbild hingegen kritisch. Ein pauschales Verbot wie in Österreich benachteilige auch die Mädchen, „die sich freiwillig für das Tragen eines Kopftuches als Zeichen ihrer Religion entschieden haben“, sagte Weinberg der „Bild“-Zeitung. Er verwies auf „das im Grundgesetz verankerte Recht, seine Religion frei ausüben zu können“.
Der Präsident des Deutschen Lehrerverbands, Heinz-Peter Meidinger, würde ein Kopftuchverbot in Kindergärten und Schulen dagegen begrüßen. „Kopftücher in der Schule sind integrationsfeindlich, weil sie bereits in Kindergärten und Grundschulen zur äußerlichen Abgrenzung beitragen“, sagte Meidinger der „Bild“-Zeitung. Er vermute zudem, dass von Eltern schon auf kleine Kinder Druck ausgeübt werde, ein Kopftuch zu tragen.