825.447 Personen wurden in EU eingebürgert

Die EU-Staaten haben 2017 an insgesamt 825.447 Personen die Staatsangehörigkeit verliehen. Das waren fast 170.000 weniger als noch 2016 mit damals 995.000 Verleihungen.

Das geht aus den jüngsten Daten von Eurostat von heute hervor. Österreich vergab 2017 insgesamt 9.215 Staatsbürgerschaften und lag zahlenmäßig damit an 12. Stelle in der Europäischen Union. In Bezug auf die erworbene Staatsangehörigkeiten je 100 ansässigen Migranten - also bei der Einbürgerungsquote - zählt Österreich zu den Schlusslichtern. Eine niedrigere Einbürgerungsquote hatten nur Lettland und Estland.

Mehrheit aus Drittstaaten oder Staatenlose

Von der Gesamtzahl der Personen, die in einem EU-Mitgliedstaat eingebürgert wurden, waren 17 Prozent vorher Bürger eines anderen EU-Mitgliedstaats, bei der Mehrheit der Eingebürgerten handelte es sich hingegen um Bürger von Drittstaaten oder Staatenlose.

Die Einbürgerungsquote ist das Verhältnis der Zahl der Personen, die die Staatsangehörigkeit eines Landes während eines Jahres erwarben, zur Zahl der Zuwanderer, die in demselben Land zu Beginn des Jahres ansässig waren.

Höchste Einbürgerungsquoten in Schweden

Die höchsten Einbürgerungsquoten wurden 2017 in Schweden (8,2 Einbürgerungen je 100 ansässige Zuwanderer), Rumänien (5,9) und Finnland (5,0) registriert, gefolgt von Portugal (4,5), Griechenland (4,2) und Zypern (3,9). Am anderen Ende der Skala wiesen die folgenden EU-Mitgliedstaaten Einbürgerungsquoten von weniger als einer Einbürgerung je 100 ansässige Zuwanderer auf: Estland (0,4), Lettland (0,6), Österreich und Tschechien (je 0,7) sowie die Slowakei und Litauen (je 0,9).

Über 100.000 Einbürgerungen

Zahlenmäßig die meisten verliehenen Staatsbürgerschaften erteilte Italien (146.605), vor Großbritannien (123.106), Deutschland (115.421) und Frankreich (114.274).

Unter 100.000 Einbürgerungen

Unter der 100.000er Grenze lagen Schweden (68.898), Spanien (66.498), Belgien (37.399), Griechenland (34.305), die Niederlande (27.663), Portugal (18.022) und Finnland (12.219).

Weniger als 10.000 Einbürgerungen

Auf weniger als 10.000 Einbürgerungen kamen Österreich (9.215), Irland (8.195), Dänemark (7.272), Rumänien (6.804), Zypern (5.517), Luxemburg (4.980), Polen (4.233), Tschechien (3.480), Ungarn (2.787), Slowenien (1.563), Malta (1.973), Lettland (1.794), Bulgarien (914), Estland (880), Kroatien (688), die Slowakei (645) und Litauen (187).

Marokkaner, Albaner und Inder an der Spitze

Die größte Personengruppe, an die die Staatsangehörigkeit eines EU-Landes 2017 vergeben wurde, kam neuerlich aus Marokko (67.900), gefolgt von Albanien (58.900), Indien (31.600) und der Türkei (29.900). Aus dem EU-Land Rumänien wurden in anderen Staaten der Union Staatsbürgerschaften an 25.000 Personen verliehen - davon 32 Prozent in Italien. Von 22.000 Polen erhielten 63 Prozent die britische oder deutsche Staatsbürgerschaft.

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