Fünf von 100 Flüchtlingen finden langfristig neue Bleibe

Anerkannte Flüchtlinge warten weltweit vielfach vergebens auf die Chance, ein neues Leben zu beginnen. Nur fünf von 100 Menschen würden durch Resettlement-Programme (Umsiedelung) der UNO langfristig in sicheren Ländern aufgenommen.

Dies berichtete das UNO-Flüchtlingshochkommissariat (UNHCR) heute in Genf. Es geht in diesem Fall nicht um Asyl für Menschen, die etwa vor einem Krieg fliehen und eines Tages in ihre Heimat zurückkehren können - die also etwa subsidiär schutzberechtigt sind - sondern um Flüchtlinge, die eine neue permanente Heimat brauchen.

Von 1,2 Millionen Menschen nur 56.000 umgesiedelt

Insgesamt hätten im vergangenen Jahr nach UNHCR-Angaben 1,2 Millionen Menschen umgesiedelt werden sollen, aber nur knapp 56.000 seien tatsächlich in neuen Ländern aufgenommen worden. Die mit Abstand meisten Menschen nahmen laut UNHCR die USA mit gut 17.000 auf, gefolgt von Kanada mit 7.700 und Großbritannien mit 5.700 sowie Frankreich (5.100) und Schweden (4.800).

Keine Aufnahme in Österreich seit 2018

Österreich nimmt seit Anfang 2018 keine Flüchtlinge aus Umsiedelungsprogrammen auf, auch für 2019 wurden bisher keine Plätze „eingemeldet“. Das UNHCR hat in der Vergangenheit immer wieder an die Bundesregierung appelliert, wieder am Resettlement-Programm teilzunehmen. Von 2015 bis Ende 2017 nahm Österreich über drei humanitäre Aufnahmeprogramme insgesamt 1.900 Flüchtlinge - alle aus Syrien - auf.

Die meisten Fälle aus Syrien und Kongo

Weltweit kamen von den gut 80.000 dringendsten Fällen laut UNHCR mehr als ein Drittel aus Syrien und ein Viertel aus dem Kongo. Zwei Drittel der Menschen seien in ihrer Heimat Gewalt ausgesetzt gewesen, hätten besondere medizinische Bedürfnisse oder seien besonders gefährdete Frauen und Mädchen.

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