Jugendliche Flüchtlinge aus Drasenhofen verlegt

Seit Wochenbeginn in einem Asyl-Quartier in Drasenhofen untergebrachte jugendliche Flüchtlinge sind am Freitagabend in andere Quartiere verlegt worden.

Die etwa 15 Personen wurden nach Angaben der Bezirkshauptmannschaft Mistelbach mit Kleinbussen abtransportiert. Die Kinder- und Jugendanwaltschaft hatte die Unterkunft nach einem Lokalaugenschein als „nicht geeignet“ bezeichnet.

„Derartige Situation“ darf nicht mehr vorkommen

„Klar ist, dass eine derartige Situation nicht mehr vorkommen darf“, sagte indes Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner (ÖVP) laut ORF Niederösterreich in Richtung Landesrat Gottfried Waldhäusl. Das freiheitliche Regierungsmitglied werde in der Regierungssitzung am Dienstag „eine ganz klare Erklärung dieser Situation abgeben müssen“.

Drasenhofens Bürgermeister zufrieden

Drasenhofens Bürgermeister Reinhard Künzl (ÖVP) zeigte sich zufrieden. Er freue sich über die Entscheidung, sagte der Ortschef am Abend auf APA-Anfrage. Ängste in der Bevölkerung würden hintangehalten. In einem Gespräch am Nachmittag hatte er sich als „total unglücklich“ mit dem Asyl-Quartier für auffällige minderjährige Flüchtlinge an der B7 in der Grenzgemeinde bezeichnet.

Caritas neun Jugendliche übernommen

Die Caritas hat neun jugendliche Flüchtlinge in einer Einrichtung in Maria Enzersdorf aufgenommen. Im dortigen Kloster St. Gabriel gebe es bereits seit vielen Jahren Erfahrungen im Umgang mit geflüchteten Menschen, erklärte Caritas-Generalsekretär Klaus Schwertner Freitagabend gegenüber der APA. Derzeit leben in der Unterkunft in Maria Enzersdorf 24 Menschen, vor allem Familien. Für die nun ankommenden Jugendlichen sei damit ausreichend Platz vorhanden, meinte Schwertner. Er dankte Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner (ÖVP) dafür, entschlossen in der Causa gehandelt zu haben. Das sei ein wichtiges Signal, dass Kinder nicht ins Gefängnis gehörten und nichts in Straflagern mit Stacheldraht verloren hätten.

Kontroverse um Asyl-Quartier im Drasenhofen