Migranten aus Mittelamerika stoppen im Süden Mexikos

Auf ihrem Weg Richtung US-Grenze haben Tausende Migranten aus Mittelamerika einen Stopp in der südmexikanischen Stadt Huixtla eingelegt. Die Frauen, Männer und Kinder versammelten sich gestern auf dem Hauptplatz der Stadt.

Die Gruppe werde den Tag in der Stadt im Bundesstaat Chiapas bleiben, um neue Kräfte für den Marsch zu schöpfen, teilten mehrere Sprecher der sogenannten Migranten-Karawane der Deutschen Presse-Agentur mit. Von Huixtla aus sind es noch mehr als 1.000 Kilometer bis in die Hauptstadt Mexiko-Stadt und weitere rund 2.700 Kilometer nach Tijuana an der Grenze zu den USA.

Nach Schätzungen 7.00 Menschen unterwegs

Die Gruppe hatte Huixtla in der Nacht zum Dienstag erreicht und unter freiem Himmel geschlafen. Es sei geplant, dann in Richtung der rund 40 Kilometer entfernten Gemeinde Mapastepec aufzubrechen, hieß es. Die Gesamtzahl der Migranten war nach Angaben des UNO-Flüchtlingshilfswerks UNHCR unklar, weil der Marsch sich inzwischen in verschiedene Ströme geteilt habe. Nach Schätzungen seien es bis zu 7.000 Menschen.

Viele der Migranten asylberechtigt

Vielen der Migranten sind nach Überzeugung des UNHCR asylberechtigt. „Menschen, die vor Verfolgung und Gewalt fliehen, müssen die Chance haben, Asyl zu beantragen“, sagte UNHCR-Sprecher Adrian Edwards in Genf. Das UNHCR konzentriere sich zurzeit auf den Süden Mexikos und habe bisher keine besonderen Vorkehrungen für die Region nahe der US-Grenze getroffen. Einige Menschen seien inzwischen zurückgekehrt, andere hätten in Mexiko Asyl beantragt.

Flucht vor schlechter Wirtschaftslage & Kriminalität

Das UNHCR hatte keine Hinweise darauf, dass unter den Menschen - wie von US-Präsident Donald Trump behauptet - auch Leute aus dem Nahen Osten sind. Bisher seien auf der Route nach bisherigen Erkenntnissen überwiegend Menschen aus Honduras und Guatemala unterwegs. Sie fliehen vor der schlechten Wirtschaftslage in ihren Heimatländern und vor der grassierenden Kriminalität, für die maßgeblich Jugendbanden verantwortlich sind, die sogenannten Maras. Die meisten Migranten wollen in die USA.

Trump sieht „Angriff auf unser Land“

US-Präsident Donald Trump hatte den Marsch zuvor erneut als Attacke auf die Vereinigten Staaten bezeichnet. „Wir können nicht zulassen, dass so etwas mit unserem Land passiert“, sagte Trump am Montagabend (Ortszeit) bei einer Wahlkampfveranstaltung in Houston im US-Bundesstaat Texas. „Das ist ein Angriff auf unser Land.“ Unter dem Jubel seiner Anhänger fügte der US-Präsident hinzu, „die kriminellen Drogenhändler, Raubtiere und Terroristen“ dürften keinesfalls amerikanischen Boden betreten. Zuvor hatte Trump auf Twitter geschrieben, auch Unbekannte aus dem Nahen Osten hätten sich unter die Migranten gemischt. Belege für seine Behauptungen lieferte er nicht.

US-Grenzschutz & Militär alarmiert

Trump schrieb auf Twitter, Polizei und Streitkräfte in Mexiko seien leider nicht imstande, die Menschen zu stoppen. Er habe daher den US-Grenzschutz und das Militär alarmiert, weil es sich hierbei um einen nationalen Notstand handle. Was daraus folgen könnte, sagte er zunächst nicht. Auf die Frage, wie viele Soldaten er zur Grenze zu schicken bereit sei, sagte Trump der Zeitung „USA Today“: „So viele wie nötig.“

Zeit Tote bei Flüchtlinsgmarsch

Nach Angaben der Behörden von Honduras kamen bei dem Flüchtlingsmarsch zwei Staatsangehörige des zentralamerikanischen Landes ums Leben. Ein Migrant sei am Samstag in Guatemala von einem Fahrzeug gestürzt und gestorben, sagte ein Behördenvertreter am Montag (Ortszeit). Ein zweiter Honduraner sei am Montag in Mexiko ums Leben gekommen.