Tajani fordert Einigung über Flüchtlingsquoten

EU-Parlamentspräsident Antonio Tajani hat die Mitgliedstaaten der EU zu einer schnellen Einigung über die Verteilung von Schutzsuchenden aufgefordert.

„Die Europäische Union braucht ein automatisches, verpflichtendes System, um die Asylsuchenden fair zwischen allen Mitgliedstaaten zu verteilen“, sagte der Italiener heute der „Welt“ kurz vor dem informellen EU-Gipfel in Salzburg.

„Stillstand“ fördere Populismus und „gefährliche Spaltung“

Der „Stillstand“ bei der Reform des europäischen Asylsystems, für den bestimmte EU-Länder verantwortlich seien, fördere Populismus und „eine gefährliche Spaltung“, sagte Tajani weiter. Vor allem die Staaten der sogenannten Visegrad-Gruppe - Polen, die Slowakei, Tschechien und Ungarn - lehnen verbindliche Umverteilungsquoten für Schutzsuchende in Europa strikt ab.

„Marshall-Plan für Afrika“

Tajani betonte, zugleich müssten die Fluchtursachen wie etwa Armut in Afrika wirkungsvoll bekämpft werden: „Ich wiederhole darum meine Forderung nach einem Marshall-Plan für Afrika.“ Die 50 Milliarden Euro, die im nächsten siebenjährigen EU-Haushalt ab 2021 dafür bereitgestellt werden sollen, würden Investitionen, Wachstum und die Schaffung von Arbeitsplätzen in Afrika fördern.

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