Für jede Abschiebung Ausbildungsplatz schaffen

Spanien arbeitet an einem ungewöhnlichen Vorschlag in der Migrationsdebatte, der beim EU-Gipfel in Salzburg präsentiert werden könnte.

Für jeden abgeschobenen Migranten möchte Spanien einen Ausbildungsplatz schaffen, der einem Angehörigen desselben Landes ermöglicht, in Spanien Fertigkeiten zu erwerben, sagte EU-Staatssekretär Luis Marco Aguiriano Nalda der Nachrichtenagentur EFE. Der Auszubildende solle von den Herkunftsländern nach Spanien geschickt werden. „Wir sind noch am Überlegen, wir haben diesen Vorschlag noch nicht offiziell gemacht“. Regierungschef Pedro Sanchez sei gerade dabei, ihn zu prüfen, sagte Aguiriano Nalda. Es gehe darum, dass die so Ausgebildeten „danach wieder in ihr Heimatland zurückkehren“, um einen Beitrag für die „ökonomische und soziale Entwicklung“ ihres Landes zu leisten, sagte er bereits am Donnerstag.

Entwicklung „vor Ort“

Der „Schlüssel“, um die Migrationsproblematik dauerhaft zu lösen, sei die Entwicklung „vor Ort“. Wenn man nicht dort ansetze, werde sich das Problem „weder in zwei noch in drei Jahren“ lösen lassen.

Verantwortung zu Flüchtlingsverteilung wahrnehmen

In Bezug auf die Debatte über die Flüchtlingsverteilung sagte der Staatsminister: „Entweder wir nehmen alle unsere Verantwortung wahr, oder jene, die keine Einwanderer aufnehmen wollen, zahlen den entsprechenden Anteil, damit die anderen sie unterbringen, ausbilden, und so weiter, können.“ Ein anderer Vorschlag sei die Kürzung der Kohäsionsmittel. Es gehe nicht an, „dass manche Mitgliedsstaaten immer nur nehmen, aber nie geben.“

„Künstliche Gräben“ überwinden

Die „sehr pro-europäische“ spanische Regierung befinde sich in einer „pragmatischen“ Allianz mit Frankreich und Deutschland. Ziel sei es, „die häufig künstlichen Gräben zwischen Nord und Süd, Ost und West“ zu überwinden, so Aguiriano Nalda.