Über Hälfte der asylwerbenden Lehrlinge in Gastronomie

Mehr als die Hälfte der rund 900 Asylwerber (bis 19- und über 20-Jährige) in Lehre würden laut einer Anfragebeantwortung von Arbeits- und Sozialministerin Beate Hartinger-Klein (FPÖ) Ende Juni 2018 eine Lehre in der Hotel- und Gastgewerbebranche absolvieren.

Das berichtete SPÖ-Tourismussprecher Max Unterrainer, der die Anfrage gestellt hatte, heute Abend in einer Aussendung. „Dass bei einem negativen Asylbescheid die betroffenen Lehrlinge nicht sofort ausreisen müssen, wie in der Anfragebeantwortung formuliert, kann nicht die Lösung für die Probleme sein, vor denen die Lehrlinge und die Betriebe in dem Fall stehen“, erklärte Unterrainer. „Vor allem im Freizeit- und Tourismusbereich wird jede Arbeitskraft gebraucht. Der Anfragebeantwortung nach macht sich auf Regierungsebene niemand einen ernsthaften Gedanken, wie bei einem negativen Asylbescheid und dem damit verbunden Wegfall der Arbeitskraft im Tourismusbetrieb, schlimmstenfalls während der Hochsaison, umgegangen wird“, kritisierte der Nationalratsabgeordnete.

Maßnahmen gefordert

„Allerdings endet nach dem Berufsausbildungsgesetz (BAG) ein Lehrverhältnis vor Ablauf der vereinbarten Dauer, sobald ein rechtskräftiger negativer Asylbescheid vorliegt. Das Lehrverhältnis muss zwar nicht sofort, spätestens aber mit der freiwilligen Ausreise oder der aufenthaltsbeendeten Maßnahme (Abschiebung) beendet werden“, zitiert Unterrainer aus der Anfragebeantwortung und fordert für den touristischen Bereich konkrete und vor allem sinnvolle Maßnahmen für betroffene Lehrlinge und Betriebe. Seitens des Arbeits- und Sozialministeriums sind für Unterrainer laut Anfragebeantwortung keine konkreten Maßnahmen herauszulesen, die dem Verlust der Arbeitskräfte entgegenwirken. Er fordert eine ernsthafte Auseinandersetzung im Parlament und eine gangbare Lösung für dieses Problem.

Opposition gegen Abschaffung von Lehre für Asylwerber