Preis für interkulturelle Projekte verliehen

Der „Intercultural Achievement Award“ (IAA) für Projekte im Bereich des interkulturellen Dialogs ist gestern Abend bereits zum fünften Mal verliehen worden.

Außenministerin Karin Kneissl (FPÖ) übergab den mit 10.000 Euro dotierten Hauptpreis an das HIV-Präventionsprojekt „Saber é Viver“ aus Mosambik.

„Lernende Haltung“ einnehmen

Kneissl hob in ihrer Begrüßungsrede die Wichtigkeit hervor, „eine lernende Haltung“ einzunehmen, „neugierig“ zu sein und die Möglichkeit zu schaffen „Vertrauen durch langfristige Projekte“ aufzubauen. Der Preis sei auch „eine Hommage an all jene, die sich für den Dialog zwischen den Menschen engagieren“, so Kneissl weiter.

„Sich gegen Stigmata in der Gesellschaft“ wehren

Die Gewinnerinnen aus Mosambik erläuterten bei der Preisübernahme die Relevanz ihres Projekts in einem Land, in dem laut UNAIDS 1,8 Millionen Menschen mit dem HI-Virus leben. Durch Sport und Musik soll Kindern und Jugendlichen „die Courage mit auf den Weg gegeben werden, um sich gegen Stigmata in der Gesellschaft zu wehren“. Das Projekt vermittle „Hoffnung, Selbstbewusstsein, Disziplin“ und ermögliche „Zugang zu Informationen und die Möglichkeit des Dialogs“, so die Gründerin der Organisation, Clarisse Machanguana.

Vergeben wird der Award in der Hauptkategorie Nachhaltigkeit und den Sparten Aktualität, Innovation, Medien und Integration in Österreich. Dotiert ist der Preis mit 10.000 Euro in der Kategorie Nachhaltigkeit und mit jeweils 5.000 Euro in den anderen Kategorien.

Preis für Aktualität an „Fanni Ragman Anni“

In der Kategorie Aktualität ging der Preis nach Tunesien an die „Fanni Ragman Anni“-Organisation. Diese versucht seit 2013 mit dem Projekt ESPW’ART einen künstlerischen Zugang zu finden, um von Radikalisierung bedrohte junge Menschen davon abzubringen.

Preis für Innovation an ukrainische Initiative

Der Preis für Innovation ging an das „Libertas Center for interconfessions and interreligious Dialog“ in der Ukraine. Die Gründer dieser Initiative wollen durch Austausch und Dialog ein besseres Verständnis der unterschiedlichen Lebensverhältnisse und Konfessionen erreichen.

Medien-Preis für israelisches Projekt „0202“

Den IAA im Bereich Medien durften die Gründerinnen des Projekts „0202“ aus Israel entgegen nehmen. Über Facebook-Seiten übersetzen sie Nachrichten aus den verschiedenen Teilen Jerusalems ins Arabische, Hebräische oder Englische. Dadurch soll, zumindest auf sprachlicher Basis, Verständnis für die jeweils andere Kulturgemeinschaft geschaffen werden.

Auszeichnung für Grazer Projekt „IKU - Spielend erleben“

Aus Österreich wurde das Projekt „IKU - Spielend erleben“ des Grazer Vereins „ISOP“ ausgezeichnet. Ein multikulturelles Team besucht dabei Kindergärten und Volksschulen, um bereits den Kleinsten die „Lebenswirklichkeit einer multikulturellen Gesellschaft“ nahezubringen. Denn „die Zukunft liegt in den Kindern“ und diese sollen lernen „Vielfalt zu leben und die darin liegenden Chancen zu erkennen und zu nutzen“, so der Leiter des Projekts, Fred Ohenhen.

Intercultural Achievement Award seit 2014

Der IAA wurde 2014 als Projekt des interkulturellen Dialogs des Außenministeriums in Zusammenarbeit mit den österreichischen Botschaften und Kulturforen im Ausland ins Leben gerufen. Eingereicht werden konnten Projekte von Non-Profit-Organisationen (NGO) und privatwirtschaftlichen Organisationen. Auch Einzelpersonen aus der Zivilgesellschaft konnten sich bewerben. Aus Hunderten Einsendungen wählte eine fachkundige Jury die Gewinner.

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