Spitzen der Republik gedachten NS-Opfern

Bundespräsident Alexander Van der Bellen, Kanzler Sebastian Kurz (ÖVP) und Vizekanzler Heinz Christian Strache (FPÖ) haben gestern Früh mit einer Kranzniederlegung am Mahnmal gegen Krieg und Faschismus in Wien den Opfern des Nationalsozialismus gedacht.

Neben Mitgliedern der Regierung nahmen Zeitzeugen, Vertreter von Glaubensgemeinschaften, Bundesheer und Exekutive an der Feier teil. Van der Bellen mahnte in seiner Ansprache am Wiener Helmut-Zilk-Platz, „weder Auschwitz noch Mauthausen ist vom Himmel gefallen“. Die Entwicklung habe bereits viele Jahre vor dem Krieg begonnen und sei Schritt für Schritt erfolgt. Man gedenke dieser Tage den „dutzenden Millionen Toten“, so der Bundespräsident, man denke aber auch „an einen Freudentag, an das Ende des Krieges und die Befreiung vom Nationalsozialismus“. Van der Bellen beendete seine Rede mit einem Appell: „Achten wir darauf, dass es so bleibt, dass Juden, Christen und Muslime, sowie Menschen ohne religiöses Bekenntnis einander mit Respekt begegnen. Achten wir darauf, dass Grund- und Freiheitsrechte nicht beschnitten werden.“

„Geheimnis der Erlösung“ ist die Erinnerung

Kurz erinnerte daran, dass Österreicher im Nationalsozialismus „Opfer, aber genauso auch Täter waren“. Aus einem Zeitzeugengespräch hätte er die „alte jüdische Weisheit“ mitgenommen, dass „das Geheimnis der Erlösung die Erinnerung ist“. Denn nur wer sich erinnert, könne die Fehler der Vergangenheit vermeiden und es künftig besser machen.

„Übernahme von Verantwortung“

Auch Vizekanzler Strache mahnte zur „Übernahme von Verantwortung für die Vergangenheit und die Zukunft“. Ein zentrales Motiv seiner Rede war das Konzentrationslager Mauthausen. Das Mauthausen Komitee hatte Mitglieder seiner Partei zuletzt explizit von der Befreiungsfeier am 6. Mai ausgeladen.