So viele Betroffene von Frauenhandel wie nie zuvor

Anlässlich des Internationalen Frauentages berichtet die Opferschutzeinrichtung „LEFÖ - Interventionsstelle für Betroffene des Frauenhandels“ (LEFÖ-IBF), dass 2017 so viele Frauen betreut wurden wie nie zuvor.

In einer Aussendung betont die Interventionsstelle, dass der „Kampf gegen Frauenhandel der Kampf gegen Gewalt an Frauen“ bedeute. „Der Opferschutz für Betroffene des Frauenhandels in Österreich hat sich verbessert“, so die Leiterin von LEFÖ-IBF, Evelyn Probst. „Für die Frauen und Mädchen ist es entscheidend an die richtige Stelle vermittelt zu werden, die ihnen Unterstützung und Schutz bietet. Diese Stelle sind wir. Wir kümmern uns darum, dass die Frauen und Mädchen sicher wohnen, psychosozial unterstützt und rechtlich begleitet werden“, so Probst.

327 betroffene Frauen in 2017

Laut Opferschutzeinrichtung LEFÖ-IBF, die mittlerweile seit 20 Jahre tätig ist, wurden im vergangenen Jahr 327 Betroffene betreut. Dies sei ein Anstieg von 14 Prozent im Vergleich zu 2016. Von diesen Klientinnen waren 65 Prozent Drittstaatsangehörige und 35 Prozent EU-Bürgerinnen. Probst zeigt sich mit der Arbeit zufrieden: „Die gute Kooperation mit der Polizei, anderen Behörden und den NGOs hat dazu geführt, dass die Betroffenen zu uns weitervermittelt wurden. Nur so erhalten die Betroffenen jene Unterstützung, die sie auch brauchen.“

Gewalt, Ausbeutung & Ausnützung

„Frauenhandel bedeutet schwere Gewalt, Ausbeutung und die rücksichtslose Ausnützung der verletzbaren Situation von zumeist Migrantinnen“, heißt es in der Aussendung. Die von LEFÖ-IBF betreuten Klientinnen wurden als Hausangestellte oder in die Ehe gehandelt, in der Sexarbeit oder aber in ganz anderen Branchen ausgebeutet. Von der Opferschutzorganisation werden sie in ein selbstständiges Leben begleitet.

Schutz & Rechte der Betroffenen im Mittelpunkt

Anlässlich des 20-jährigen Bestehens betont die Organisation, dass sie ihre Arbeit im Sinne des Schutzes und der Rechte der Betroffenen fortführen werde. „Für einen qualitätsvollen Opferschutz braucht es auch einen erfahrenen und vor allem kritischen Blick auf rechtliche und politische Realitäten, die Gewalt an Frauen in Form von Menschenhandel erst ermöglicht. Der Schutz und die Rechte der Betroffenen stehen dabei jedoch immer im Zentrum unserer Arbeit.“

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