Verein Ute Bock macht weiter und will wachsen

Der Verein „Flüchtlingsprojekt Ute Bock“ will nach dem Tod der Flüchtlingshelferin Ute Bock im Jänner nicht nur weitermachen, sondern wachsen.

Bereits im Februar seien zusätzlich zu den Deutschkursen Englischkurse gestartet worden, informierte die Initiative gestern in einer Aussendung. Ab März werden außerdem IT-Kurse angeboten. Die neuen Kurse sollen den Grundstein für das Projekt „Basisbildung für Asylwerber“ legen. „Der Verlust von Frau Bock ist ein großer, aber was wir niemals verlieren dürfen, ist ihr ansteckendes Feuer“, betonte Geschäftsführerin Katja Teichert. „Jetzt liegt es an uns, wir werden nicht lockerlassen. Österreich braucht eine Institution wie das Flüchtlingsprojekt Ute Bock heute mehr denn je“, zeigte sie sich überzeugt.

Ute Bock Bildungszentrum

Seit letzten Sommer gibt es auch das Ute Bock Bildungszentrum, das ein Geburtstagsgeschenk des Vereins an Frau Bock zu ihrem 75. Geburtstag war und sich zum Ziel setzt, Flüchtlinge so schnell wie möglich am österreichischen Arbeitsmarkt zu integrieren und Kinder in das Schulsystem einzubinden. So bietet der Verein auch Nachhilfeunterricht für Kinder der untergebrachten Familien an. 33 Kinder werden regelmäßig betreut. „Die meisten Kinder der Familien die wir betreuen, waren mehrere Jahre auf der Flucht. Ihre Schulbildung ist auf der Strecke geblieben. Sie brauchen eine intensivere Betreuung, um möglichst schnell in unserem Schulsystem anzukommen“, betont Stephan Gröger, Leiter des Ute Bock Bildungszentrums.

Begegnungen im Elterncafe Bockolino

Die Räumlichkeiten des Vereins sollen „viel Raum für Begegnung“ bieten: Im neu entstandenen Elterncafe Bockolino will das Flüchtlingsprojekt „die Grätzlbildung in Wien Favoriten unterstützen und sich für ein gelungenes Miteinander im Viertel einsetzen“. So wird der Verein die Türen des Ute Bock-Hauses und des Bildungszentrums regelmäßig für Veranstaltungen öffnen. Auch Besuche in Schulklassen und Uniseminaren sind geplant.

Über 300 Geflüchtete untergebracht

Aktuell sind in den Räumlichkeiten des Vereins über 300 Geflüchtete untergebracht, darunter Familien mit Kindern und Alleinstehende. Im „Ute Bock Bildungszentrum“ erhalten 500 Menschen laut Angaben der Initiative kostenlosen Deutschunterricht. Die Sozialberatung des Vereins führt derzeit monatlich rund 1.000 Beratungsgespräche durch.

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