Protestkundgebung gegen Sklavenhandel

Afrikanische und antirassistische Initiativen haben am gestern Vormittag vor Libyens Botschaft in Wien eine Protestkundgebung gegen den Sklavenhandel in Libyen veranstaltet.

Laut Polizei nahmen rund 40 Personen teil, die Veranstalter sprachen von rund 200 Teilnehmern. Mehrere Veranstaltungen sollen in der kommenden Woche folgen, sagte Alexis Neuberg, einer der Initiatoren, zur APA.

Kritik an Schließung von Mittelmeerroute

Mit der heutigen Veranstaltung habe man vor allem ein Signal an afrikanische Staaten senden wollen, so Neuberg. Bei den kommenden Veranstaltungen solle die österreichische und europäische Politik angesprochen werden. Ähnliche Veranstaltungen gab es zeitgleich in mehreren europäischen Städten. In einer Presseaussendung kritisierte Mireille Ngosso, SPÖ-Bezirksrätin in Wien und Sprecherin der Protestplattform, die Forderungen von Außenminister Sebastian Kurz (ÖVP), die Mittelmeerroute zu schließen und „Internierungslager“ in Libyen zu errichten. „Diese Migrationspolitik trägt dazu bei, dass es in Libyen zu Versklavung, Vergewaltigungen und Misshandlungen kommt.“

CNN berichtet von Sklavenauktion

Der US-Fernsehsender CNN hatte vergangene Woche erstmals Bilder einer mutmaßlichen Sklavenauktion in Libyen veröffentlicht. Dem Sender zufolge wurden bei den Auktionen afrikanische Flüchtlinge für mehrere hundert Dollar als Landarbeiter verkauft. Daraufhin äußerte sich auch UNO-Generalsekretär Antonio Guterres entsetzt über die Vorwürfe. Am Mittwoch beantragte Frankreich eine Dringlichkeitssitzung des UNO-Sicherheitsrats zu dem Thema.