Eiserner Vorhang an der österreichisch-tschechoslowakischen Grenze
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Heimat Fremde Heimat vom 17.11.2019

30 Jahre Fall des Eisernen Vorhangs

Das sichtbare Zeichen der Ost-West-Trennung – der Eiserner Vorhang – ist nach der Wende 1989 verschwunden, einige Wunden sind aber geblieben.

Insgesamt wurden elf Österreicherinnen und Österreicher von den tschechischen Grenzsoldaten getötet. Die kritische Öffentlichkeit ist zwar um die Aufarbeitung dieser Geschichte rund um den Eisernen Vorhang bemüht, Gerechtigkeit hat aber bisher keines der Opfer erfahren. Unter den Interviewpartnern des Beitragsgestalters Dalibor Hýsek befindet sich unter anderem auch der Historiker Niklas Perzi, der im Schatten des Eisernen Vorhangs aufwuchs.

Sonntag, 17. November 2019, 13.30 Uhr, ORF2, Moderation: Marin Berlakovich; Wh. 18.11.2019, 3.40 Uhr, ORF2, Wh. 19.11.2019, 9.00 Uhr, ORFIII

10.000 Bunker an der Grenze

Im Gegensatz zum Eisernen Vorhang sind an der tschechisch-österreichischen Grenze gezählte 10.000 Bunker aus massivem Stahlbeton – auch „tschechoslowakische Maginot-Linie“ genannt – erhalten geblieben. Die Relikte aus der Zwischenkriegszeit, die jahrzehntelang brachlagen, erleben nun eine gewisse Renaissance. Eine Gruppe von Freiwilligen stellt einmal im Jahr im Grenzabschnitt nahe Slavonice/Zlabings die Ereignisse aus dem Herbst 1938 nach. Andere Bunker wurden zum Objekt künstlerischer Auseinandersetzung mit der Geschichte oder etwa auch zum Fundament eines Blockhauses. Ein Beitrag von Dalibor Hýsek.

Bunker an der österreich-tschechischen Grenze
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Grenzstädtchen Slavonice/Zlabings

Dem südmährische Grenzstädtchen Slavonice – auf deutsch Zlabings – hat die Geschichte übel zugesetzt. Trotz der deutschsprachigen Mehrheit wurde sie nach dem Zerfall der Donaumonarchie in die Tschechoslowakei eingegliedert, 1938 von Nazi-Deutschland annektiert und die tschechische Bevölkerung zum Teil vertrieben, die jüdische beinahe zur Gänze ausgelöscht.

Grenzstädtchen Slavonice / Zlabings
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Nach 1945 drehte man den Spieß um: Die sogenannten Sudetendeutschen wurden vertrieben oder „tschechisiert“. Erst mit dem Fall des Eisernen Vorhangs vor 30 Jahren kehrte Normalität ein. Seitdem findet auch ein Zuzug von neuen Migranten in die wirtschaftlich schwache Grenzregion statt. Ein Beitrag von Dalibor Hýsek.

„Heimat Fremde Heimat“ – die in HD produzierte Sendung – ist nach der TV-Ausstrahlung sieben Tage als Video-on-Demand abrufbar und wird auch als Live-Stream auf der ORF-TVThek angeboten.

„Heimat Fremde Heimat“ wird im ORF TELETEXT-Gehörlosenservice auch mit Untertiteln ausgestrahlt. Die Untertitel für gehörlose und hörbehinderte Menschen sind im ORF TELETEXT auf Seite 777 abrufbar.