In ihrem Buch „Die Gedächtnislosen“ erzählt die deutsch-französische Autorin Géraldine Schwarz die Geschichte ihrer Familie. Ihr deutscher Großvater war Mitläufer, er arisierte 1938 ein jüdisches Geschäft und weigerte sich nach dem Krieg, dem einzigen Überlebenden Reparationen zu zahlen. Ihr französischer Großvater diente unter dem Vichy-Regime als Gendarm.
Erinnert euch! Ein Plädoyer, wie Europa der Nationalismus-Falle entkommen kann – mit Géraldine Schwarz
Dienstag, 12. Jänner 2021, 19.00 Uhr, Online
Über drei Generationen hinweg bettet die Autorin ihre deutsch-französische Familiengeschichte in das große Ganze ein und diskutiert den Unterschied in der Aufarbeitung der Geschichte in Deutschland und in Frankreich, aber auch Österreich und Italien. Sie stellt Zusammenhänge zur Gegenwart her: Wo es an historischem Bewusstsein mangelt, haben Demagogen und Populisten umso mehr Erfolg. Es ist ein Plädoyer für die Erinnerungsarbeit, um Nationalismus und Populismus entgegenzuwirken.
„Die Gedächtnislosen – Erinnerungen einer Europäerin“ von wurde in viele Sprachen übersetzt und mit dem Europäischen Buchpreis 2018 ausgezeichnet.
Ab 14. Jänner ist eine Aufzeichnung des Gesprächs zum Nachsehen auf dem Youtube-Kanal oder auf der Homepage des Bruno Kreisky Forums zu finden.