Folklorefestival lockt in tschechische Grenzstadt Domažlice
Das sogenannte Chodenfest „Chodské slavnosti“ hatte ursprünglich einen religiösen Hintergrund und fiel auf den Namenstag des Heiligen Laurentius. Die Region an der Grenze zur Oberpfalz ist in Tschechien bekannt für ihre Dudelsackmusik. Domažlice (Taus) ist nur rund 15 Kilometer vom bayerischen Furth im Wald (Landkreis Cham) entfernt.
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Neben klassischen Blaskapellen treten auch Bands auf, die sich von der irischen, lateinamerikanischen oder schottischen Volksmusik haben inspirieren lassen. Ein Eintrittsgeld wird nicht verlangt. Marktbuden bieten typische böhmische Kolatsche, ein Kuchengebäck, sowie Erfrischungen an. Auch für das geistliche Wohl der Gläubigen ist gesorgt: Der katholische Erzbischof von Prag, Dominik Duka, wird am 11. August einen Gottesdienst unter freiem Himmel abhalten.
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Die Choden waren ein bäuerlicher Volksstamm, dessen Ursprünge bis ins Mittelalter zurückreichen. Während der nationalen Wiedergeburt der Tschechen im 19. Jahrhundert wurden sie von Künstlern oftmals als slawische Grenzwächter gegenüber den Germanen dargestellt. Allerdings gab es nach Darstellung von Ethnologen auch deutschsprachige Chodendörfer.