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Geldpolitik | Tschechien

Euro-Einführung ist vorerst kein Thema

Nach Auffassung des tschechischen Premiers Petr Fiala ist die Euro-Einführung in seinem Land kein Thema für die laufende Wahlperiode, die 2025 zu Ende geht. Fiala sagte dies in einem am Freitag veröffentlichten Interview mit der Nachrichtenagentur ČTK. Zunächst müsse man das Budget in Ordnung bringen und die Inflation eindämmen, so Fiala.

Die tschechische Regierung hatte sich bereits Ende 2022 geeinigt, dass man zunächst keinen Termin für den Beitritt Tschechiens zur Eurozone festlegen wird. Das Kabinett unterstützte damit die Empfehlungen der Tschechischen Nationalbank (ČNB) und des Finanzministeriums.

„Angesichts der aktuellen Wirtschaftslage ist das eigentlich kein Thema, mit dem wir uns in dieser Wahlperiode befassen könnten“, sagte er. Solange Tschechien die sogenannten Maastricht-Kriterien nicht erfülle oder ihnen zumindest nahekomme, könne man kaum diskutieren ob Ja oder Nein, so Fiala.

Die durchschnittliche Inflation in Tschechien lag 2022 bei 15,1 Prozent und auch heuer wird mit einer zweistelligen, wenn auch niedrigeren Inflation gerechnet. Angespannt bleibt auch die Budgetsituation. 2022 wies Tschechien ein Defizit in Höhe von 360,4 Mrd. Kronen (15,2 Mrd. Euro) aus, was das dritthöchste Budgetloch in seiner Geschichte war. Für heuer ist ein Defizit in Höhe von 295 Mrd. Kronen vorgesehen, mehrere Experten warnen jedoch schon, dass dieser Plan nicht eingehalten werde.