Ein Mann tippt in eine Tastatur die auf einem offenen Computer liegt
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Falsche Todesmeldung vor Stichwahl in Tschechien

Kurz vor der Stichwahl um das Präsidentenamt in Tschechien ist der Umfragefavorit Petr Pavel in gefälschten E-Mails für tot erklärt worden. In die Angelegenheit schaltete sich heute auch die Polizei ein.

Der frühere NATO-General Pavel selbst schrieb auf Twitter: „Ja, ich lebe“ und sprach von einem „neuen Tiefpunkt“ einer Kampagne gegen ihn. Nach einem Bericht des Nachrichtenportals „Seznamzpravy.cz“ soll der Absender aus Russland stammen.

Pavels Kontrahent, der populistische Ex-Regierungschef Andrej Babiš, verurteilte die Aktion als „abscheulich“. Der Milliardär hatte vor wenigen Tagen selbst von anonymen Todesdrohungen berichtet. Im Wahlkampf, in dem es vor allem um den Ukraine-Krieg ging, versuchte Babiš, Pavel als Kriegstreiber darzustellen. Sein Kontrahent verteidigte die Hilfe für das von Russland angegriffene Land.

Rund 8,3 Millionen Stimmberechtigte sind aufgerufen, morgen und am Samstag den Nachfolger von Präsident Miloš Zeman zu bestimmen. Nach einer Umfrage des Meinungsforschungsagentur Median liegt Pavel mit etwa 58 Prozent klar vorn. Für Babiš sprachen sich etwa 42 Prozent der Befragten aus.