Der Wiener Bürgermeister Michael Ludwig (SPÖ) lobte bei der Zeremonie das „großartige Motto“, das sich Prag im zweiten Halbjahr 2022 gegeben hat: Der Leitspruch „Europa als Aufgabe“ passe sehr gut zu den schwierigen Herausforderungen, vor denen Europa stehe.
Ludwig nannte hierbei die weiterhin anhaltende Pandemie und ihre Auswirkungen auf den Wirtschaftsstandort und den Arbeitsmarkt sowie den Krieg in der Ukraine, ausgelöst durch eine „Supermacht“, die „furchtbares Leid“ verursache. Der Wiener Bürgermeister sprach auch den Vertrauensbruch zwischen Europa und Russland an. Gleichzeitig verwies er darauf, dass die Europäische Union „noch nie so geeint war wie jetzt“.
In der Ankündigung der ihm nachfolgenden Redner, dem Ständigen Vertreter der Tschechischen Republik bei den internationalen Organisationen, Ivo Šrámek, und dem Geschäftsträger der tschechischen Botschaft in Wien, Jakub Novák, betonte Ludwig die Gemeinsamkeiten zwischen Österreichern und Tschechen. Die Namen der beiden Diplomaten „könnten aus dem Wiener Telefonbuch sein“.
Šrámek erklärte, dass Tschechien während des EU-Vorsitzes viel „Wiener Geist“ („Vienna spirit“) brauche, um die anstehenden Probleme zu bewältigen. Noch nie seit dem Kalten Krieg habe Europa solche Herausforderungen, die die Sicherheit und den Wohlstand gefährden, zu bewältigen gehabt. Novák nannte noch ein zweites Motto: die Freiheit. Nur wenige Musikrichtungen, würden die Freiheit ähnlich verkörpern, wie Jazz und Swing, sagte Novák. Deswegen seien sie von den Nazis und Kommunisten auch „nicht sehr gemocht geworden“.
Unter den Gästen befanden sich u. a. der Direktor der Diplomatischen Akademie, Emil Brix, der Gründer der österreichisch-tschechischen Gesellschaft, Eduard Harant, der Vertreter der EU-Kommission in Österreich, Martin Selmayr, und zahlreiche Diplomaten wie etwa der ukrainische Botschafter Wassyl Chymynez.
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