Die Begrüßung am ersten Tag ist prominent besetzt: Vizekanzler Werner Kogler (Grüne), Nationalratspräsident Wolfgang Sobotka (ÖVP), sein slowenisches Pendant Igor Zorčič und Landeshauptmann Peter Kaiser (SPÖ) werden mit Hermagoras-Direktor Karl Hren eröffnen.
Im Programmheft verweist der Verein auf die Verdoppelung der österreichischen Volksgruppenförderung, von der Kärnten anlässlich des 100-Jahr-Jubiläums der Kärntner Volksabstimmung im Jahr 2020 „eine großzügige Spende“ erhalten hat. Der Verein macht auch auf die Erfolge der letzten Jahre aufmerksam: „Das Klima ist heute ein anderes als in den Jahrzehnten der Konflikte um Volksgruppenrechte, die sich in der Ortstafelfrage manifestierten.“
Fraglich sei indessen, inwieweit das zentrale Volksgruppengesetz 45 Jahre nach seinem Inkrafttreten noch zeitgemäß sei und ob es den aktuellen Bedürfnissen der Volksgruppen in einem vielfältigem Europa entspreche.
Im Regierungsprogramm von 2020-2024 stehe zudem, dass man eine „Neukodifikation der verfassungsrechtlichen Bestimmungen zu Volksgruppen“ anstrebe. Man bekenne sich „zur stärkeren Sichtbarmachung der Volksgruppen im ORF“ oder einer „Prüfung der Anerkennung der jenischen Volksgruppe“. Damit seien zentrale Punkte des Volksgruppenschutzes angesprochen, von ihrer Anerkennung bis zur Förderung der Volksgruppensprachen im öffentlichen Raum.
Daraus leitet sich die Frage der Tagung ab: Wie kann sich eine Modernisierung des Volksgruppenrechts in diesen Bereichen gestalten? Aus regionaler, nationaler, europäischer und internationaler Perspektive werde man versuchen, Antworten für nationalen und internationalen Volksgruppenschutz auszuarbeiten.
Vier Panels werden sich verschiedenen Fragestellungen widmen, eine Abschlussdiskussion, an der unter anderem die Nationalratsabgeordneten Nikolaus Berlakovich (ÖVP) und Olga Voglauer (Grüne) teilnehmen, wird versuchen die Erkenntnisse zu integrieren. Wenn das Wetter es zulässt, ist zudem noch eine grenzüberschreitende Wanderung von Österreich nach Italien geplant.
31. Europäischen Volksgruppenkongress des Landes Kärnten
Ausdrücklich erwähnen die Organisatoren im Programmheft auch den 31. Europäischen Volksgruppenkongress des Landes Kärnten, der parallel am 30. September und 1. Oktober stattfindet. Die Veranstaltungen sind terminlich aufeinander abgestimmt, hieß es. Der Kongress widmet sich heuer der „Rolle der Kultur in der grenzüberschreitenden Zusammenarbeit“. Neben dem Landeshauptmann treten der Direktor des Wiener Burgtheater, Martin Kušej, und die Präsidentin des Wiener Künstlerhauses, Tanja Prušnik, auf.