Open-Air-Filmretrospektive

Filmreihe in KZ-Gedenkstätte Mauthausen thematisiert Verantwortung

Die KZ-Gedenkstätte Mauthausen veranstaltet von 19. bis 22. August ihre traditionelle Open-Air-Filmretrospektive vor dem Besucherzentrum. Gezeigt werden auch zwei Filme aus der ehemaligen ČSSR: „Zastihla mě noc“ und „Transport z ráje“.

Angesichts von Rassismus, Antisemitismus, Diskriminierung und Hassrede im Netz sowie aus dem Mund vieler Politiker weltweit steht sie heuer unter dem Titel „Verantwortung ist immer in der Gegenwart – Wider Rassismus und Antisemitismus heute“.

Geschichte eines jüdischen Pflegekinds

Am Mittwoch steht der deutsche Film „Leni“ (1993/94) am Programm, der die Geschichte eines jüdischen Pflegekinds in der NS-Zeit im Allgäu erzählt und auf Recherchen von Regisseur Leo Hiemer basiert.

Biografie einer bekannten tschechischen Journalistin

Am Donnerstag folgt „Mich überfiel die Nacht“, ein Film aus der ČSSR 1984. In dem Streifen porträtiert Regisseur Juraj Herz, selbst ein KZ-Überlebender, eine tschechoslowakische Journalistin, die von den Nazis verfolgt und ins Konzentrationslager Ravensbrück deportiert wurde.

Film Mich überfiel die Nacht, Konzentrationslager Ravensbrück
Filmové studio Barrandov
Schauspielerin Jana Dolanská in der Rolle der Journalistin Jožka Jabůrková (1896-1942)

Letzte Tagen des KZ Theresienstadt

Am Freitag steht der ebenfalls aus der ČSSR stammende Film „Transport aus dem Paradies“ (1963) am Programm. Regisseur Zbyněk Brynych zeichnet – nach dem Roman von Arnošt Lustig – die letzten Tagen des KZ Theresienstadt nach.

Todesmärsche der ungarischen Juden nach Mauthausen

Den Abschluss macht am Samstag ein neueres Werk aus Österreich. Elisabeth Scharangs „Vielleicht in einem anderen Leben“ (2011) erzählt von den Todesmärschen der ungarischen Juden nach Mauthausen im Frühling 1945 und thematisiert die Verantwortung jedes Einzelnen gegenüber dem Schicksal „Fremder“.

Open-Air-Filmretrospektive Mauthausen
KZ-Gedenkstätte Mauthausen | Stephan Matyus

Die Teilnehmerzahl ist Corona-bedingt begrenzt, eine Anmeldung ist erforderlich. Von Wien gibt es einen Gratis-Shuttlebus. Der Eintritt ist frei.

T | +43 1 376 3000-121
E | info(at)mauthausen-memorial.org

Kuratiert wurde das Programm von Frank Stern, Professor am Institut für Zeitgeschichte der Universität Wien, der auch die Einführung gestaltet, und Stephan Matyus von der KZ-Gedenkstätte Mauthausen. Nach den Filmen wird zu einer Diskussion gebeten. Bei Schlechtwetter werden die Filme im angrenzenden Besucherzentrum gezeigt.

Shuttlebus-Service ab Wien

19. bis 21. August Abfahrt jeweils um 16:30 Uhr und am 22. August um 14 Uhr vom Josef Meinrad Platz, 1010 Wien, Seiteneingang Volksgarten. Rückfahrt jeweils um 23.00 Uhr. Das Tragen eines Mund-Nasen-Schutzes ist während der gesamten Busfahrt verpflichtend.

Série filmů v Památníku Mauthausen se zaměří na odpovědnost | 14.8.2020 (Článek v češtině)