Komensky Schule in Wien. Eine tschechisch-österreichische Institution seit bald 150 Jahren. Vlasta Vales
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Olga Voglauer | Grüne

Komenský Schule in Wien | Eine tschechisch-österreichische Institution seit bald 150 Jahren

„Was als tschechischer muttersprachlicher Unterricht quasi im Hinterzimmer eines Wirtshauses begann, besteht rund 150 Jahre später immer noch. Und nicht nur. Über die Jahrzehnte entwickelte sich die Komenský-Schule von einer großartigen Vision rasch zum bildungspolitischen Rückgrat und kulturellen Treffpunkt der tschechischen Volksgruppe in Wien …

… Umso wichtiger ist es, dass die Finanzierung dieser Vorzeige-Privatschule durch die öffentliche Hand auch auf Dauer gesichert wird, denn die Komenský-Schule ist eine wahre Volksgruppeninstitution, die aus Wien gar nicht mehr wegzudenken ist“, erklärt Olga Voglauer Nationalratsabgeordnete und Volksgruppensprecherin der Grünen anlässlich der Präsentation der zweisprachigen Chronik des Schulvereines Komenský.

Susanne Pfanner und Olga Voglauer
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Susanne Pfanner | Leiterin der Roma Kontaktstelle im Bundekanzleramt und Olga Voglauer | Nationalratsabgeordnete und Volksgruppensprecherin der Grünen

Bescheidene Anfänge, doch der Erfolg gibt recht

Das Erfolgsgeheimnis der Schule klingt ebenso bildhaft wie ansprechend „zweisprachig vom Kindergarten bis zur Matura“. Im dritten Wiener Gemeindebezirk betreibt der namensgebende Verein „Komenský“ heute einen Kindergarten, eine Volksschule und ein AHS-Gymnasium, wo derzeit über 530 Schüler/innen unterrichtet werden. Zweisprachig versteht sich. Zunächst wurde zweisprachiger Unterricht in tschechischer und deutscher Sprache angeboten, im Jahr 2004 wurde das Angebot auch auf die slowakische Sprache ausgeweitet.

Karl Hanz. 150 Jahre Tschechisches Schulwesen in Österreich. Schweizerhaus
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Obmann des Schulvereines Komenský Karl Hanzl bei der Präsentation der neuen Publikation „150 Jahre tschechisches Schulwesen in Wien“ von der Historikerin Vlasta Valeš am 23.6.2020 im Wiener Schweizerhaus

Vom Kindergarten zum Brückenbauer

„Die Komenský-Schule ist mehr als nur eine Schule. Sie ist ein Paradebeispiel für die Erziehung zu interkultureller Toleranz. Denn die Lehrer*innen und Schüler*innen fungierten seit jeher auch als Brückenbauer. Sie suchten stets das Verbindende vor dem Trennenden, etwa was das gemeinsame Miteinander in Österreich angeht, aber auch im Hinblick auf die Etablierung von ausgezeichneten nachbarschaftlichen Beziehungen zu Tschechien und zur Slowakei,“ unterstreicht Voglauer.

Die Republik Österreich ist verpflichtet die finanzielle Absicherung zu gewährleisten

„Der Einsatz und das aufopfernde Engagement der Lehrerinnen und Lehrer sind bis heute vorbildlich. Das verdeutlicht, wie wichtig es ist, dass die Volksgruppenschule auf solide finanzielle Beine gestellt werden muss, um nachhaltig bestehen zu können“, erklärt Voglauer und fügt hinzu: „das ist nicht nur mir, das sollte uns allen ein persönliches Anliegen sein.“