Jiří Lisner – stellvertretender Vorsitzender, Sokol
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Radio Dráťák Magazin

Schwere Studentenjahre Jiří Lisners

Genau in einer Woche, am Montag, den 2. September, beginnt wieder einmal ein neues Schuljahr. Dies nimmt das Magazin Dráťák zum Anlass und denkt mit seinem heutigen Gast an seine Studentenjahre zurück.

On demand | Rádio Dráťák | 26.8.2019

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26.8.2019 | 21:10 | Radio Burgenland Livestream

Sokol Frühlingsfest Komenský Schule Garten
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Nach Ende des Zweiten Weltkriegs hatten tschechische Kinder in Wien keine Möglichkeit mehr Mittelschulen in ihrer Muttersprache zu besuchen und deswegen begannen sie damals in die Tschechoslowakei zu pendeln. Genauso war das auch bei Jiří Lisner, dem stellvertretenden Vorsitzenden des Vereins „Sokolská župa Rakouská“:

„Das Gymnasium war nicht mehr da, so besuchten wir das Gymnasium in Jihlava/Iglau. Dort war auch ein Internat. Das war im Jahr 1948. Es kam zwar zur Wende, aber man spürte das nicht. Wir fuhren jedes verlängerte Wochenende nach Wien. An der Grenze wurden wir von den Tschechen begrüßt: ‚Unsere Studenten sind da.‘ Und von Österreichern: ‚Die Studentn san wieda do.‘ Im Jahr 1949 brach das schnell ab. Alle Zollbeamten wurden ausgetauscht, es kamen neue, regimenahe und es begann ein hartes Regime, ein Eiserner Vorhang und mein Vater sagte: ‚Bleibt ihr jetzt hier.‘ Und ich darauf: ‚Nein, ich werde dort die Matura ablegen.‘“

Jiří Lisner – stellvertretender Vorsitzender, Sokol
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Der stellvertretende Vorsitzende des Vereins „Sokolská župa Rakouská“ | Jiří Lisner

Der Verein Sokol in Wien bringt schon mehr als 150 Jahre Freude an Bewegung nahe. Das ganze Jahr über ist offen für neue Gesichter.

Aktuell sucht die Abteilung Sokol-Wien III/XI Volleyballspieler/innen für die Teamergänzung. Man spielt jeden Mittwoch von 20.00 Uhr bis 21.30 Uhr in der Sokol-Turnhalle in der Angeligasse 21 im 10. Bezirk.

Sokol Frühlingsfest Komenský Schule Garten
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Nach der Rückkehr zu den Eltern nach Österreich begannen er und seine Schwester Architektur zu studieren, jedoch mit Ausländerstatus, auch wenn beide hier geboren wurden. Die österreichische Staatsbürgerschaft erwarten sie erst zum Ende ihrer Studien, während derer sie von vielen Komplikationen und Ausschweifungen betroffen sind. Wie selbst der stellvertretende Vorsitzende des Vereins Sokolská župa Rakouská und Architekt Jiří Lisner sagt: „Wir lernten zu kämpfen.“

Der Architekt setzte sich in der jüngsten Geschichte Sokols für die neue Turnhalle in der Angeligasse im 10. Bezirk und auch für das Zentralarchiv in unmittelbarer Nachbarschaft des der Sokol Turnhalle ein: „Ich legte in Sokol viel Arbeit und glaube, dass er überlebt. Das ist das, was für mich Sinn hat. Die Entwicklung sehe ich positiv; auch junge Menschen sind jetzt aktiv bei Sokol und das bedeutet Zukunft. Unser Vorsitzende Tomáš Frey-Materna bemüht sich wirklich sehr und hat dort eine gute Entwicklung. Also ich hoffe, dass es nicht vergeblich war, was ich tat.“

Zum ersten Thema des heutigen Radios Dráťák:
Juden in der Ersten Republik | Michal Frankl

Jiří Lisner traf Pavla Rašnerová noch Mitte Juni auf dem Sokol Frühlingsfest im Garten der tschechischen Schule Komenský auf dem Sebastianplatz, die er selbst einst besuchte. Damals endete gerade das Schuljahr und bald beginnt wieder ein neues.

Článek v češtině | Rádio Dráťák Magazín | 26.8.2019 | Nelehká studentská léta Jiřího Lisnera

Sokol Frühlingsfest 2019, Baum Sebastianplatz
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Hof der tschechischen Schule des Komenský-Schulvereins, Sebastianplatz, 3. Bezirk

Das Interview mit Jiří Lisner wurde für die aktuelle Sendung von Pavla Rašnerová vorbereitet. Sie begleitet Sie auch das heutige Magazin, das jeden Montag auf Radio Burgenland ab 21.10 Uhr ausgestrahlt wird.