Aktuell aus Tschechien

Klimaprotest gegen Braunkohle vor Umweltministerium in Prag

Klimaaktivisten haben vor dem tschechischen Umweltministerium gegen den weiteren Abbau der Braunkohle protestiert.

Sie entrollten am Dienstag an dem Gebäude in Prag ein Spruchband mit der Aufschrift „Ministerium des Lebensversagens von Richard Brabec“. Der 53 Jahre alte Brabec ist seit 2014 Umweltminister und Mitglied der populistischen Partei ANO von Regierungschef Andrej Babiš. Hinter dem Protest standen die internationale Bewegung „Extinction Rebellion“ und die tschechische Gruppe „Limity jsme my“ (etwa: Wir sind die Tagebaugrenze).

Klimaprotest gegen Braunkohle vor Umweltministerium in Prag
Extinction Rebellion ČR

Die tschechische Regierung hatte vor knapp vier Jahren einem Ausbau des Tagebaus Bilina im Nordwesten Böhmens zugestimmt. Die Braunkohle trägt derzeit knapp 45 Prozent zum tschechischen Energiemix bei.

Die Regierung in Prag hat vor kurzem die Einsetzung einer Kohlekommission nach deutschem Vorbild beschlossen. Sie soll ihren Abschlussbericht bis Ende 2020 vorlegen. Anders als Deutschland hält Tschechien am Ausbau der Kernenergie fest. „Wir müssen uns sehr intensiv mit der Frage der energetischen Eigenständigkeit beschäftigen“, erklärte Industrieminister Karel Havlicek