Tschechien gedenkt Jan Palachs | Selbstverbrennung vor 50 Jahren
Er wollte damit die Öffentlichkeit zum Widerstand gegen die schleichende „Normalisierung“ aufrütteln. Palach starb drei Tage später in einem Prager Krankenhaus, was nicht nur die damalige Tschechoslowakei, sondern auch die gesamte Welt erschütterte. Mehr als 80 Prozent seiner Hautfläche wiesen Verbrennungen auf.
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In den nächsten Tagen und Wochen folgten weitere 26 junge Leute dem Beispiel Palachs. Sieben von ihnen überlebten den Versuch einer Selbstverbrennung nicht. Keiner von ihnen wurde aber so bekannt wie Palach. Er war die erste „lebendige Fackel“, die entflammte, und in den folgenden Jahren zu einem Symbol des Widerstandes gegen das kommunistische Regime wurde.
Die Karlsuniversität, an der Palach Philosophie studiert hatte, enthüllte am Mittwoch eine neue Gedenktafel. Es gebe verschiedene Ansichten über die Tat, sagte Universitätsrektor Tomas Zima: „Doch eines ist sicher - es war ein Zeichen der Aufopferung für Freiheit und Demokratie.“
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Die Gedenktafel ist 69 Zentimeter breit in Erinnerung an 1969 und wiegt 89 Kilo als Hinweis auf die Samtrevolution, der Wende in der damaligen Tschechoslowakei 1989. Das Werk des Bildhauers Jakub Vlcek ist an der Stelle im Boden eingelassen, wo Palachs Sarg nach dessen Tod am 19. Januar 1969 aufgebahrt war.
Zum 50. Jahrestag der Selbstverbrennung sind mehrere Gedenkveranstaltungen in Tschechien geplant. Am Wenzelsplatz, wo sich Palach 1969 in Brand setzte, wurde eine Open-Air-Ausstellung eröffnet. Anschließend findet eine Gedenkveranstaltung statt.