Tschechien lädt Menschenrechtler zum Frühstück ein

Es war ein Frühstück, das Geschichte schrieb: Vor dreißig Jahren traf sich der damalige französische Staatspräsident François Mitterrand in Prag mit tschechoslowakischen Dissidenten wie Václav Havel und Jiří Dienstbier.

Ein Jahr vor der demokratischen Wende von 1989 galt die offizielle Einladung in die französische Botschaft als wichtiges Zeichen der Unterstützung für die Oppositionsbewegung in der damaligen Tschechoslowakei.

François Mitterrand Václav Havel Jiří Dienstbier

ČTK

An dem historischen Frühstück mit Mitterrand (1916-1996) im Prager Palais Buquoy am 9. Dezember 1988 hatten neben dem späteren Präsidenten Václav Havel unter anderen auch der katholische Geistliche Václav Malý, der Schriftsteller Petr Uhl und der Historiker Miloš Hájek teilgenommen. An die legendäre, anderthalb Stunden dauernde Zusammenkunft erinnert seit drei Jahren eine Büste Mitterrands in den Gärten unterhalb der Prager Burg.

Zum internationalen Tag der Menschenrechte am 10. Dezember hat Tschechien diese Tradition nun in anderer Form wiederbelebt. Das Land begrüßte am Montag Menschen- und Bürgerrechtler zu einem Frühstück in seiner Botschaft in Moskau, wie das Außenministerium in Prag auf dpa-Anfrage bestätigte. Weitere Länder wie Vietnam, Armenien und Kuba sollen in den nächsten Tagen und Wochen folgen.