Radio Dráťák | Akademisches Projekt „Acoustic Caves“ | In der Architekturmetropole

Das Ganzaatelierthema „Acoustic Caves“ geht vom Gedanken eines Londoner Philharmonie Gebäudeentwurfs aus. Es geht um gemeinsame Projekte des Innendesigns und der Architektur des Ateliers „Achitektura III“ an der Akademie für Kunst, Architektur und Design Prag (UMPRUM).

Die Ausstellung zieht die Besucher in eine merkwürdige Welt unerwarteter Formen und überraschender Entdeckungen, in der Licht, Raum und Musik zugleich eine bedeutende Rolle spielen.

Acoustic Caves

Jitka Janů

Mojmír Jeřábek, Ivana Červenková, Shota Tsikolyia, Imrich Vaško und David Kovařík in der Galerie des Tschechischen Zentrums in Wien

On demand | Radio Dráťák | 23.7.2018

Radio Dráťák Magazin

23.7.2018 | 21:10 | Radio Burgenland Livestream

Acoustic Caves

Jitka Janů

Die Ausstellung „Acoustic Caves“ können Sie bis zum 19.8.2018 in der Galerie des Tschechischen Zentrums, in Herrengasse 17 im 1. Wiener Bezirk besuchen.

Die Reinstallation der Ausstellung, die heuer schon während der Milano Design Week präsentiert wurde, verlagert sich von der Designmetropole in die Architekturmetropole nach Wien, und zwar in die Galerie des Tschechischen Zentrums.

„Es ist eigentlich einer der Architekturtermine, den die Architektur von innen untersucht. Eine Höhle ist eigentlich ein Raum ohne Hülle, ohne Außenseite und es ist einer der Momente, der die gegenwärtige Architektur interessiert und der seine Grenzen, Möglichkeiten löst, untersucht und sucht. Das Thema der Höhle ist sehr populär in den letzten drei, vier Jahren. Vor allem vor zwei Jahren entwarf Christian Kerez den schweizerischen Pavillon in Venedig wie eine amorphe, keine genau formulierbare Höhle. Ein nächstes interessantes Projekt, das gerade in Wien stattfand, war eine Forschung des Greg Lynns Ateliers an der Angewandten, die sich auch mit der Höhle, beziehungsweise mit einer Papierhöhle befasste und für uns war der Archetyp der Höhle, gleichzeitig David Kovaříks Materialfoschung, eine interessante Möglichkeit, dies zu verbinden“, stellen der Vorsitzende des Ateliers Architektur III - Imrich Vaško und sein Assistent Shota Tsikolyia an der UMPRUM das Thema „der akustischen Höhle“ vor.

Acoustic Caves

Jitka Janů

Shota Tsikolyia, Imrich Vaško und David Kovařík

Acoustic Caves

Jitka Janů

CoEx | Acoustic Caves

Das Zentralobjekt bildet der schon bekannte experimentelle Pavillon CoEx, der in Kürze von einem seiner Autoren, dem Studenten des Doktoratsprogramms an der UMPRUM vom Atelier Architektur III David Kovařík, näher beschrieben wird: „In der Typologie ist es interessant, dass eine Höhle nie aus einer früher bestimmten Form ausgeht. Am Anfang, wenn wir eine Höhle betreten, dann die Weise, wie die Höhle entsteht, wie sie sich im Laufe der Zeit ändert, wie Wasser in ihr strömt, alles ist ein ganz zufälliger und emergenter selbstentscheidender Prozess. Das ausgestellte Objekt heißt CoEx | Controlled Expansion und in diesem Fall arbeiteten wir mit Polyurethan-Schaum, der expandiert, der am Anfang ganz flüssig ist. Er strömt durch die Höhle, strömt durch den Raum und wird im Prozess starr. Auch wenn er am Anfang eine flüssige Form hat, dann am Ende nimmt er die Statische, die Tragende an. Die einzelnen schwarz-weißen Polygone sind eigentlich ein Framework, ein Gitter, wodurch sich der Schaum bewegen kann und wir sind fähig, durch das Framework, durch die Perforation ihn zu kontrollieren und damit weiter zu arbeiten, was etwas ganz Neues in der Architektur ist.“

Acoustic Caves

Jitka Janů

Imrich Vaško (rechts) im Tschechischen Zentrum Wien

„Eine Höhle ist gleichzeitig auch ein bestimmter Prototyp eines Musiksaals, eines Raums für Musik und sie ist eines der gegenwärtigen Phänomene in der Weltarchitektur. Es werden neue Philharmonien in der Welt gebildet, es wird eine neue Philharmonie für London vorbereitet, Prag arbeitet an Realisierung und Vorbereitung des Wettbewerbs für Aufbau eines neuen Philharmoniesaals, also eigentlich von Fine Art über Design bis zu Räumlichkeiten und Architektur als Bau und das alles berücksichtigt der Terminus ‚die Höhle‘ für unsere Forschung“, erklärt Imrich Vaško von UMPRUM, unter dessen Betreuung die Ausstellung „Acoustic Caves“ entstand, die vor ein paar Wochen nach Wien ankam.

Acoustic Caves

Jitka Janů

Philharmonic Cave | Štěpán Krahulec und Vojtěch Kordovský

Einen Bestandteil bilden auch Exponate des Studenten Štěpán Krahulec: „Das zweite Objekt, das ist schon ein fertiges Gebäude, das wir für Klausuren anfertigten. Es ist im Londoner Kontext verankert und auch 3D gedruckt. Man kann dort eine Fassade und Lösung der Zugänge ins Interieur in der Form vom 3D Labyrinths sehen, dann Anschluss an Londoner Straßen und es hat wieder Beine, diesmal Außerirdische. Ich wollte etwas Prähistorisches, aber für kommende Generationen schaffen. Das Haus hat eingelassene Fangarme unter der Erde, die als Tragelement funktionieren, aber gleichzeitig auch als etwas Irreführendes, was eigentlich wenn, ich weiß nicht, wer dann später auf der Erde leben wird, es also nach etwa 2000 Jahren entdeckt, dann wird man nicht wissen, ob das ein Haus, Tier oder was total anderers war.“

Das Atelier A3 ist ein Epizentrum des Prüfens neuer Methoden in Entwerfen und Strategien in der Architektur. Es setzt sich auch Überprüfen der Dualität „Architektur und Atmosphäre“ zum Ziel. Im Rahmen der Ausstellung treffen Sie noch auf ein Sitzobjekt „SoFa“ von Daniel Sviták: „Ich schuf sie mithilfe des Schnürens der großen Schaumgummibretter und des folgenden Einlaminierens einer Seite und so entstand aus der verbogenen Form des Schaumgummis ein härterer Artefakt ständigerer Form. Dadurch, dass das Schaumgummibrett verfestigt wurde, kann man darauf sitzen oder auf verschiedene Arten liegen. Jede/r findet darauf ihre/seine Position, sie sind sehr variabel. Mann muss viel ausprobieren, was eigentlich eine stabile oder instabile Stelle ist.“

Acoustic Caves - UMPRUM - Soft Landscapes -Daniel Svitak (13)

Peter Kolarcik

„SoFa“ von Daniel Sviták

Davon, wie es sich anfühlt, auf dem Ausstellungsobjekt „SoFa“ zu sitzen oder wie der Entwurf des Musikzentrums für London „Philharmonic Cave“ und der geräumige experimentelle Pavillon „CoEx“ aus der Nähe aussieht, können Sie sich mit eigenen Augen überzeugen und am eigenen Leib erfahren, wenn Sie das Tschechische Zentrum Wien besuchen.

Die ganze Radiosendung hören Sie im Magazin Dráťák. Durch die Sendung, die von Pavla Rašnerová gestaltet wurde, begleitet Sie Pavlína Woodhams.

Článek v češtině | 24.07.2018 | Akademický projekt „Acoustic Caves“ | V metropoli architektury

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