Man freue sich, dass immer mehr Menschen für die Akzeptanz und die Rechte von LGBTIQ-Personen (Lesben, Schwule, Bisexuelle, Transgender, intergeschlechtliche und queere Menschen) auf die Straße gehen würden, schreibt der Veranstalter der Parade, die Homosexuelle Initiative (HOSI) Wien. „Allerdings gibt es mit ihrer zunehmenden Bedeutung auch Gruppen, die mehr von diesem Prestige angelockt sind als von der Solidarität, bei denen die eigene Profilierung im Vordergrund steht.“
Vertreter der JVP stimmten gegen EuroPride
„Es haben sogar die JVP-Gemeinderätinnen 2018 gegen die Subvention für die EuroPride Vienna gestimmt. Wenn es nach der JVP gegangen wäre, gäbe es heute keine EuroPride in Wien“, so Katharina Kacerovsky, Veranstalterin der EuroPride Vienna. Man könne nicht „364 Tage im Jahr Politik gegen Akzeptanz und gleiche Rechte machen, und sich dann am 365. Tag unterm Regenbogen abfeiern lassen“, wird Moritz Yvon, Obmann der HOSI Wien zitiert.
„Werbung ohne Substanz“ werde es im Wahlkampf genug geben, heißt es weiter. Man sei aber offen für Gespräche und habe der JVP angeboten, sich zusammenzusetzen und auszutauschen. „Wenn es ein ernstzunehmendes Umdenken gibt, sieht die Sache dann anders aus“, so Yvon.
JVP sieht „falsche“ Entscheidung
Bei der JVP stößt die Entscheidung der Veranstalter auf Unverständnis: Sei der „überparteiliche Schulterschluss für die Sache“ doch „genau der Gründungs- und Ursprungsgedanke der Regenbogenparade“. Daher sei die Entscheidung „keine, die meiner Auffassung nach dem Charakter dieser Veranstaltung entspricht, und ist somit schlicht falsch“, so der Landesobmann der JVP Wien, Nico Marchetti. In anderen Ländern sei es selbstverständlich, dass auch konservative Parteien an der Parade teilnehmen würden.
Man werde die Teilnahme nächstes Jahr jedenfalls wieder anstreben – „unsere Hand bleibt ausgestreckt“.