Enteignung könnte teurer werden

Die Enteignung der Eigentümerin von Hitlers Geburtshaus in Braunau in Oberösterreich könnte die Republik Österreich teurer kommen als geplant. Die Frau hatte gegen die Höhe des Schadenersatzes geklagt. Ein vom Gericht bestellter Gutachter kommt nun zu dem Schluss, dass das Haus mehr wert ist als angenommen.

Eigentümerin erhielt 310.000 Euro

Seit fast eineinhalb Jahren befindet sich das Gebäude, in dem Adolf Hitler zur Welt kam, im Besitz der Republik Österreich. Möglich wurde das erst durch ein eigens erlassenes Gesetz, die Eigentümerin erhielt 310.000 Euro. Der Frau, die zuvor das Enteignungsgesetz erfolglos bekämpft hatte, war das zu wenig, berichtet der „Kurier“ am Donnerstag.

Wert auf bis zu 1,5 Millionen Euro geschätzt

Sie zog vor Gericht und erreichte nun einen Etappenerfolg, so die Zeitung. Ein vom Landesgericht Ried bestellter Gutachter meint, dass die Liegenschaft deutlich mehr wert ist, nämlich bis zu 1,5 Millionen Euro. Selbst ohne Rücksicht auf die besondere Geschichte des Hauses beziffert er den Wert noch immer mit 800.000 Euro.

„Bausubstanz deutlich schlechter eingestuft“

Die Differenz zu dem Gutachten, das die Basis für die Entschädigungszahlung lieferte, erklärt der Sachverständige damit, dass dort die Bausubstanz deutlich schlechter eingestuft worden sein. Das Gutachten wird nun an den weiteren Verhandlungstagen erörtert werden - das Landesgericht Ried ist in dem zivilrechtlichen Verfahren die erste Instanz.

Siehe Meldung vom 22.01.2018