„Bosnien will jetzt in die EU, nicht 2030“

„Doing less more efficiently – Fokus auf das Wesentliche als Leitthema der Zukunft Europas“ – so lautet das Generalthema des Europa-Forums Wachau, das am Freitag durch Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner (ÖVP) eröffnet wurde und insgesamt zum 23. Mal stattfindet. Valentin Inzko sprach bei einer Podiumsdiskussion über Bosnien.

Podiumsdiskussion zur Lage Europas

In ihrer Eröffnungsrede betonte die niederösterreichische Landeshauptfrau, Europa werde dann erfolgreich sein, „wenn es den Menschen ein sicheres Zuhause bietet“. Angesichts von Terror und Migrationskrise brauche es mehr denn je eine gemeinsame europäische Sicherheitsstrategie, es brauche ausreichend Mittel für einen europäisch organisierten Grenz-und Küstenschutz, und es brauche eine enge Verzahnung der nationalen Streitkräfte.

Im Zuge des Eröffnungstages fand auch eine prominent besetzte Podiumsdiskussion zum Thema „Ein Europa, das schützt: Stabilität in der Nachbarschaft, insbesondere am Westbalkan und in Südosteuropa“ statt. Unter dem Vorsitz von „Welt“-Korrespondentin Stefanie Bolzen diskutierten Valentin Inzko (Hoher Repräsentant für Bosnien und Herzegowina), Lilyana Pavlova (Ministerin für die Bulgarische Präsidentschaft im Rat der Europäischen Union) und Johannes Hahn (EU-Kommissar für Europäische Nachbarschaftspolitik und Erweiterungsverhandlungen).

„Sie wollen jetzt in die EU, nicht 2030“

„Jedes Jahr verlassen in Bosnien-Herzegowina 20.000 junge Menschen das Land. Sie wollen jetzt in die EU und nicht erst 2030“, sagte Valentin Inzko in seinem Eingangsstatement. Der Balkan sei „ein Exporteur von Talenten“, betonte er: „Wir haben große Talente, geben wir ihnen eine Chance.“

Lilyana Pavlova blickte auf die zu Ende gehende bulgarische Ratspräsidentschaft zurück. 2018 sei „ein entscheidender Moment für Europa“, betonte sie: „Wir sprechen über die Zukunft Europas und sind mit vielen Herausforderungen konfrontiert.

Für Johannes Hahn ist es „wichtig, ein europäisches Selbstbewusstsein zu entwickeln“, denn „wir Europäer sind global gesehen ein Faktor“. Europa sei für mehr als 80 Staaten in der Welt der Handelspartner Nummer eins und der aktivste Finanzinvestor in anderen Regionen der Welt, so Hahn.